Technik: KI-Roboter lernen Operieren durch Videoschauen

Juli Rutsch
Juli Rutsch

USA,

Forscher trainieren chirurgische Roboter mit OP-Videos. Die Technologie zeigt vielversprechende Ergebnisse, aber bis zum Einsatz am Menschen dauert es noch.

Chirurgie Roboter Videos
Chirurgie-Roboter lernen jetzt über Videos. - John Hopkins University und Stanford University

An der Johns Hopkins Universität haben Forscher einen bemerkenswerten Durchbruch erzielt. Sie haben einem Roboter beigebracht, durch das Anschauen von OP-Videos selbstständig zu lernen.

Der Roboter kann nun drei wesentliche chirurgische Fähigkeiten ausführen: präzise Nadelführung, vorsichtiges Anheben von Gewebe und exaktes Nähen von Wunden. Besonders beeindruckend ist seine Fähigkeit, eigene Problemlösungen zu entwickeln.

Diese Entwicklung könnte die Ausbildung von Chirurgierobotern revolutionieren. Bisher dauerte es Monate, einem Roboter eine einzige OP-Bewegung beizubringen. Jetzt lernt er komplette Abläufe in wenigen Tagen.

Vielversprechende Ergebnisse und Potenzial

Die Trainingsmethode ähnelt dem Ansatz von KI-Systemen wie ChatGPT. Der entscheidende Unterschied liegt in der speziellen Sprache, die die Roboter verwenden, berichtet «Golem».

Chirurgie Roboter
Revolutionäre Entwicklung in der Chirurgie: Roboter lernen jetzt über Videos. - Depositphotos

Diese Sprache interpretiert demnach Greifpositionen und Richtungsbewegungen. Sie setzt visuelle Daten in präzise chirurgische Handlungen um. Erste Tests zeigen vielversprechende Ergebnisse, so «Golem».

Die Roboter konnten erfolgreich von Übungen auf Nahtpads zu Eingriffen an tierischem Gewebe übergehen. Diese Vielseitigkeit deutet auf potenzielle Anwendungen in verschiedenen chirurgischen Bereichen hin.

Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen

Trotz der beeindruckenden Fortschritte gibt es noch Herausforderungen zu bewältigen. Dr. Dipen J. Parekh von der University of Miami weist auf offene Fragen hin.

Die Technologie muss noch komplexe Aufgaben wie die Interpretation medizinischer Bilder meistern. Auch die Anpassung an unterschiedliche Patientenanatomien ist eine Herausforderung, berichtet «Golem».

Zudem müssen juristische Fragen geklärt werden. Es muss festgelegt werden, wer die Verantwortung für Fehler in der Roboterchirurgie trägt.

Potenzielle Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung

Die Entwicklung dieser Technologie kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. In den USA droht bis 2036 ein Mangel an 10.000 bis 20.000 Chirurgen, gibt «Golem» an.

Chirurgie Roboter
Die Roboter sollen Chirurgen dabei helfen, OPs durchzuführen, damit diese nicht so schnell ermüden. - Depositphotos

Dr. Axel Krieger von der Johns Hopkins Universität betont jedoch, dass das Ziel nicht ist, Chirurgen zu ersetzen. Vielmehr sollen ihre Fähigkeiten verbessert werden.

Sein Projekt schaffe ein System, in dem Roboter die chirurgischen Teams ergänzen können, erklärt er. Dies könnte die Ermüdung der Chirurgen verringern und die Ergebnisse für die Patienten verbessern, so «Golem».

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