TikTok-Shop in Deutschland: Das sagen Experten zur neuen App
Der TikTok-Shop startet in Deutschland und ermöglicht direkte Käufe in der App – Experten sehen Risiken bei Datenschutz und Kaufverhalten.

Mit dem Start des TikTok-Shops in Deutschland stehen nicht nur neue Einkaufsmöglichkeiten auf der Plattform bereit. Sondern auch Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Kaufverhalten, wie «butenunbinnen.de» meldet.
TikTok-Shop: Funktionsweise und Zielgruppe
Der TikTok-Shop nutzt den Algorithmus der Plattform, um Produkte passiv in Nutzerfeeds einzublenden. E-Commerce-Experte Alexander Graf vergleicht dies mit «Shopping-Schlendern in der Innenstadt»

Dabei entstehen Kaufimpulse durch personalisierte Inhalte. Darüber berichtet auch «onlinehaendler-news.de».
Verbraucherschützer betonen die Gefahr von Spontankäufen, besonders für junge Nutzer, die nicht mehr zwischen App und externen Shops wechseln müssen.
Datenschutzbedenken und Handlungsempfehlungen
TikTok verarbeitet Standortdaten, Geräteinformationen und Kaufverhalten, die laut Bremer Datenschutzbeauftragtem Timo Utermark auch an Dritte weitergegeben werden könnten.

«butenunbinnen.de» zufolge warnt er vor dem niedrigeren Datenschutzniveau in China und rät zur kritischen Prüfung der Datenschutzerklärung.
Verbraucherzentralen-Experte Parsya Baschiri empfiehlt sichere Zahlungsmethoden mit Käuferschutz und Überprüfung der Händleridentität.
Auswirkungen auf den Onlinehandel
In China generierte der TikTok-Shop 2023 Umsätze von fast 300 Millionen Dollar (rund 258 Millionen Franken).
Damit setzte er klassische Anbieter unter Druck. Der Effekt in Europa könnte geringer ausfallen.
Trotzdem droht Google der Verlust von Werbeeinnahmen durch gezielte Produktplatzierungen. Die Plattform bindet junge Nutzer stärker als Suchmaschinen, da sie Entertainment, Social Media und Shopping kombiniert.
Praktische Tipps für Nutzer
Baschiri rät zu Preissvergleichen und warnt vor unseriösen Händlern, die trotz deutschem Impressum Waren aus dem Ausland versenden. Eltern sollten Zahlungsdaten ihrer Kinder kontrollieren, um Schuldenfallen zu vermeiden.
Utermark betont: «Wir haben keine Kontrolle darüber, was mit den Daten in China passiert.»