24 Überlebende der Feuerhölle versuchten sich das Leben zu nehmen
71 Menschen starben bei der Brandkatastrophe im Londoner Sozialbau Grenfell am 14. Juni 2017. Insgesamt 223 Menschen konnten zwar den Flammen entkommen, laut Betreuern werden die Überlebenden aber noch immer von den Geschehnissen der Horror-Nacht verfolgt: 24 von ihnen wollten sich sogar das Leben nehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Überlebende des Brandes des Londoner Grenfell Towers leiden an posttraumatischen Belastungsstörungen.
- Seit der Nacht des Horrorbrandes am 14. Juni 2017 haben sich 24 Menschen versucht das Leben zu nehmen.
- Nun schlagen Helfer Alarm und kritisieren die Behörden, die sich nicht genug um die Überlebenden kümmern würden.
Die schockierenden Zahlen werden bekannt, während sich über 100 Familien, die den Brand überlebten, darauf vorbereiten müssen, die Feiertage in Hotels und anderen temporären Übernachtungsmöglichkeiten zu verbringen.
Gegenüber der britischen Boulevardzeitung «Daily Mirror» sagt Betreuer Alex Adewunmi (47): «Seit dem Feuer gab es 24 Suizidversuche. Die Menschen hier sind wütend und wissen nicht wie mit dem Erlebten umzugehen.» Viele würden an posttraumatischen Belastungsstörungen leiden, so Adewunmi weiter.
Er rechnet damit, dass es für viele Überlebende Jahre dauern wird, bis sie sich komplett von der Horror-Nacht erholen würden. «Die Regierung behandelt diese Menschen unfair und der Gemeinderat unternimmt nicht annähernd so viel, wie sie sollten. Sie kümmern sich nicht um die Bedürfnisse der Leute, es scheint ihnen egal. Wir mussten diese Lücke schliessen, es ist verrückt.»
«Wollen Gerechtigkeit für die Menschen»
Alex Adewunmi ist ein Helfer des christlichen «Tabernacle-Zentrums» das in der Nähe des abgebrannten Grenfell Towers liegt. Während des Brandes war er einer der ersten Helfer vor Ort und betreute Menschen, die vor dem Feuer geflüchtet waren. Nun besucht er die Überlebenden einmal in der Woche, um ihnen auszuhelfen, wie «The Daily Mirror» schreibt.
«Wir haben 125 Familien registriert. Einige sind in Hotels und einige in temporären Unterkünften. Wir wollen einfach, dass sie Gerechtigkeit erhalten», so Adewunmi.
Wann genau diese Gerechtigkeit in Handlungen der Behörden umschlägt scheint jedoch unklar. Zwar würden den Familien Häuser angeboten, diese seien aber laut Adewumni nicht «geeignet» und falls jemand ablehne, heisse es von Seiten der Behörden einfach nur: «nimm es oder lass es sein». «Und das kommt von der Ortsgemeinde, die 400 Millionen Pound auf der hohen Kante hat», enerviert sich der Betreuer.