Abgeordnete der AfD aus dem Landtag geführt

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Deutschland,

Die AfD-Abgeordneten Stephan Räpple und Wolfgang Gedeon musste den baden-württembergischen Landtag verlassen. Ihm droht ein Parteiausschussverfahren.

Stefan Räpple (sitzend, l), Abgeordneter der AfD im Landtag von Baden-Württemberg, spricht während einer Plenarsitzung mit Polizisten.
Stephan Räpple wollte trotz Aufforderung der Landtagspräsidentin, den Saal zu verlassen, nicht gehen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Abgeordnete der AfD in Baden-Württemberg wurden aus dem Landtag verwiesen.
  • Stephan Räpple droht ein Parteiausschussverfahren.

Wegen lauter Zwischenrufe wurde heute Mittwoch der AfD-Abgeordnete Stephan Räpple von der Polizei aus dem Plenarsaal des baden-württembergischen Landtags geführt. Wenig später gab die Landespartei bekannt, dass sie ein Parteiausschlussverfahren gegen Räpple anstrebt. Ein solches Verfahren läuft bereits gegen den fraktionslosen AfD-Politiker Wolfgang Gedeon, der ebenfalls mit polizeilicher Unterstützung aus dem Saal gebracht wurde.

Räpple reagierte mit lauten Zwischenrufen auf eine Rede von FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke, bis ihn Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) nach drei Ordnungsrufen von der Sitzung ausschloss. Den Verweis lehnte Räpple ab. «Ich bleib hier», sagte er. Daraufhin rief Aras die Polizei zu Hilfe.

Spaltung der Fraktion

AfD-Fraktionsvizechef Emil Sänze warf Aras dagegen «Parteilichkeit» vor und forderte ihren Rücktritt. Aras habe «in noch nie dagewesenem Ausmass ihre Unfähigkeit und Unwilligkeit zu einer angemessenen und würdigen Ausfüllung ihres Amts demonstriert», erklärte er.

Zum Parteiausschlussverfahren gegen Räpple äusserte sich Sänze nicht. Dieses hatte der AfD-Landesvorstand laut einer Mitteilung bereits am Dienstag beschlossen.

Stefan Räpple (l), Landtagsabgeordneter der AfD, und der fraktionslose Landtagsabgeordnete und AfD-Politiker, Wolfgang Gedeon.
Stefan Räpple (l), Landtagsabgeordneter der AfD, und der fraktionslose Landtagsabgeordnete und AfD-Politiker, Wolfgang Gedeon stehen ausserhalb des Plenarsaals des Landtags von Baden-Württemberg. - dpa

Gedeon und Räpple hatten in der Vergangenheit schon häufiger für Tumult im Landtag gesorgt. Gedeon ist Mitglied der AfD, trat aber 2016 auf Druck der Bundespartei wegen Antisemitismusvorwürfen aus der Fraktion aus. Der Streit um Gedeon führte zeitweise zu einer Spaltung der Fraktion

Fraktion könnte schrumpfen

Die Spaltung konnte erst nach Gedeons Austritt aus der Fraktion wieder rückgängig gemacht werden. Im Oktober beschloss die Bundespartei ein Parteiausschlussverfahren gegen den Mediziner, nachdem er die Gründung der Vereinigung Juden in der AfD mit abfälligen Worten kritisiert hatte.

Müsste Räpple Partei und Fraktion verlassen, könnte die AfD im Stuttgarter Landtag ihren Status als grösste Oppositionsfraktion einbüssen. Wie auch die SPD würde sie dann nur noch 19 Abgeordnete stellen.

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