Airbus Verwaltungsrat berät über Nachfolge von Vorstandschef

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Frankreich,

In der Chefetage von Airbus könnte es bald zu einem Wechsel kommen. Der Grund dafür könnte ein mögliches Führungsvakuum sein.

Der Airbus A380.
Der Airbus A380. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Führungsposition von Airbus könnte frühzeitig von Tom Enders an Guillaume Faury gehen.
  • «Die Chancen stehen 50 zu 50, dass der Verwaltungsrat in dieser Woche entscheidet.»

Der Verwaltungsrat von Airbus berät am Montag Unternehmenskreisen zufolge über die künftige Führung des europäischen Flugzeugbauers. Dabei könnte der Franzose Guillaume Faury vorzeitig zum Nachfolger von Vorstandschef Tom Enders gekürt werden, sagten mehrere mit den Beratungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

«Die Chancen stehen 50 zu 50, dass der Verwaltungsrat in dieser Woche entscheidet.» Das Unternehmen wollte sich dazu nicht äussern. Der Deutsche Enders wollte zur Hauptversammlung im Frühjahr 2019 abtreten, die Angst vor einem Führungsvakuum hatte aber Überlegungen beschleunigt, die Wahl seines Nachfolgers vorzuziehen.

Deutsche und Franzosen wechseln sich ab

Reuters hatte Ende September berichtet, dass der 50 Jahre alte Faury der Favorit für den Posten ist und die Entscheidung noch im Oktober fallen dürfte. Faury hatte Anfang des Jahres Fabrice Bregier als Produktionschef abgelöst, nachdem dieser einen Machtkampf mit Enders verloren hatte. Der neue Airbus-Verkaufschef Eric Schulz hatte im August nach weniger als neun Monaten im Amt überraschend das Handtuch geworfen. Das habe dem Verwaltungsrat gezeigt, dass die Führungsfrage rasch geklärt werden und dass der neue Airbus-Chef aus dem Konzern selbst kommen müsse, sagten Insider.

Eine Entscheidung für den Franzosen Faury könnte sich auch auf die Nachfolge von Verwaltungsratschef Denis Ranque auswirken, der 2020 in den Ruhestand geht. Traditionell wechseln sich Deutsche und Franzosen auf den beiden wichtigsten Posten bei Airbus ab, auch wenn die Regierungen in Berlin und Paris vor fünf Jahren beschlossen hatten, weniger Einfluss auf den Konzern zu nehmen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

1 Interaktionen

Mehr aus Frankreich