Aktivisten: 15 Zivilisten bei russischen Luftangriffen in Syrien getötet - 16.08.2019
Bei einem Luftangriff der russischen Armee auf ein Flüchtlingslager im Nordwesten Syriens sind nach Angaben von Aktivisten 15 Zivilisten getötet worden, unter ihnen vier Kinder.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch mehrere Kinder bei Beschuss auf Flüchtlingslager in Idlib gestorben.
Bei dem Angriff sei am Freitag das Camp in der Nähe der Stadt Hass im Süden der Provinz Idlib getroffen worden, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Zwei weitere Kinder seien bei einem russischen Luftangriff in anderen Teilen Idlibs getötet worden.
Russland kämpft im syrischen Bürgerkrieg an der Seite von Machthaber Baschar al-Assad. Das Gebiet, in dem sich die Luftangriffe laut Beobachtungsstelle ereigneten, wird vom syrischen Al-Kaida-Ableger Hajat Tahrir al-Scham (HTS) beherrscht.
Die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle baut auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Die Beobachtungsstelle hatte Russland bereits im Juli für für einen Luftangriff in der Stadt Maaret al-Numan in der Provinz Idlib verantwortlich gemacht, bei dem den Angaben zufolge mindestens 41 Zivilisten getötet worden waren. Moskau wies diese Vorwürfe seinerzeit zurück.
Am Tag vor dem Angriff in Maaret al-Numan waren bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt Chan Scheichun 18 Menschen getötet worden. Darunter waren nach Angaben der Hilfsorganisation Weisshelme sieben Kinder sowie der 22-jährige Bürgerjournalist Anas al-Djab, der als Video- und Fotojournalist auch für die Nachrichtenagentur AFP tätig war.
In Idlib und angrenzenden Regionen gilt seit vergangenem September eigentlich eine Waffenruhe. Assads Truppen und ihre russischen Verbündeten gehen seit Ende April aber wieder verstärkt gegen die Rebellen und Dschihadisten vor. Dabei wurden laut Beobachtungsstelle bereits mehr als 820 Zivilisten getötet. Etwa 400.000 Menschen wurden nach UN-Angaben durch die Kämpfe vertrieben.