Aktivisten: Mindestens 17 Zivilisten bei Angriffen in Nordsyrien getötet
Bei neuen Luftangriffen in Nordsyrien sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 17 Zivilisten getötet worden, darunter auch Kinder.
Das Wichtigste in Kürze
- Assad-Truppen sollen strategisch wichtige Stadt Sarakeb teilweise erobert haben.
Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, starben zehn der Opfer am Donnerstag bei Bombardements durch russische Truppen in Vororten der Stadt Idlib.
Die übrigen sieben Zivilisten wurden demnach bei anderen Luftangriffen der syrischen Regierungstruppen oder der mit ihnen verbündeten russischen Kräfte in der nordwestlichen Provinz Idlib oder der benachbarten Provinz Aleppo getötet.
Nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana marschierten die Regierungstruppen in der strategisch wichtigen Stadt Sarakeb in der Provinz Idlib ein. Die Beobachtungsstelle teilte ihrerseits mit, die Truppen von Machthaber Baschar al-Assad hätten nach einem Tag schwerer Kämpfe mit Rebellen und Dschihadisten grosse Teile von Sarakeb eingenommen.
Die Beobachtungsstelle hat ihren Sitz in Grossbritannien und stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.
Die EU forderte das Ende der Luftangriffe im nordwestlichen Syrien. Die Bombardierungen und anderen Angriffe auf Zivilisten «müssen aufhören», erklärte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell am Donnerstag. «Schwere Verletzungen des humanitären Völkerrechts» seien dort mittlerweile an der Tagesordnung. Alle Konfliktparteien müssten Zugang für humanitäre Hilfe für betroffene Menschen in der Region ermöglichen.
Syrische Regierungstruppen hatten kürzlich mit russischer Unterstützung eine Offensive gegen die von der Türkei unterstützten islamistischen Milizen in der Provinz Idlib gestartet. Am Montag gab es heftige Gefechte zwischen der syrischen und der türkischen Armee, dabei wurden mehr als 20 Menschen getötet. Seit Anfang Dezember flüchteten nach UN-Angaben mehr als eine halbe Million Menschen vor den Kämpfen in der Region.