Alexej Nawalny: Forderung nach Freilassung an Geburtstag
Alexej Nawalny wurde am Sonntag 47 Jahre alt. In Russland und anderen Ländern forderten am Sonntag zahlreiche Menschen die Freilassung des Putin-Kritikers.
Das Wichtigste in Kürze
- Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny wurde am Sonntag 47 Jahre alt.
- Menschen in Russland und anderen Ländern demonstrierten für seine Freilassung.
- In Russland wurden 90 Demonstranten festgenommen.
Bei Demonstrationen zum 47. Geburtstag des inhaftierten Kreml-Gegners Alexej Nawalny wurden in Russland 90 Menschen festgenommen. Auch in anderen Ländern wurde demonstriert.
Laut Fotos, die Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch auf Twitter veröffentliche, fanden Demonstrationen unter anderem in Japan, Australien und Georgien statt. Auch in Berlin fand eine Kundgebung statt. In russischen Städten stellten sich vereinzelt Menschen mit Plakaten auf öffentliche Plätze. Diese wurden nach Angaben von Bürgerrechtlern sofort festgenommen.
In russischen Städten wurden laut Bürgerrechtlern bis zum Abend 90 Demonstranten festgenommen. Mehr als die Hälfte von ihnen in der Hauptstadt Moskau.
Где-то люди уже выходят на митинги. На фотографиях Сидней, Токио, Аделаида, Тбилиси pic.twitter.com/9cNdXMb3Pi
— Кира Ярмыш (@Kira_Yarmysh) June 4, 2023
Nawalny liess ausrichten, er sei guter Laune. Obwohl er natürlich lieber bei seiner Familie wäre als im Straflager 260 Kilometer nordöstlich von Moskau.
Aber das Leben funktioniere so, dass Fortschritt nur erreicht werde, wenn gewisse Menschen den Preis dafür zahlten. Das schrieb der Kreml-Kritiker. Der Tag werde kommen, an dem die Menschen in Russland ihre Meinung frei äussern können.
Alexej Nawalny drohen derzeit 30 Jahre Haft
Der prominenteste Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin sitzt als politischer Gefangener seit mehr als zwei Jahren im Gefängnis. Verurteilt wurde er wegen angeblichen Betrugs zu bis zu neun Jahren Haft.
In einem bald beginnenden neuen Prozess drohen ihm bis zu 30 weitere Jahre. Nawalny hatte 2020 nur knapp einen Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok überlebt. Dafür wird im Westen der russische Staat verantwortlich gemacht.
Er wird seit Monaten fast durchgängig in eine zwei mal drei Meter kleine Isolationszelle gesteckt. Menschenrechtler sprechen von Folter.