Die diesjährige Ausgabe des Fantoche setzt der polemisierten Gegenwart den Schwerpunkt «All we Need is Love» entgegen.

Gastland an der 22. Ausgabe des Internationalen Festivals für Animationsfilm in Baden AG ist Österreich.

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Der Schweizer Animationsfilmer Claude Barras («Ma vie de Courgette») eröffnet die Festivalausgabe mit «Sauvages» (2024). Schweizer Premiere des Films war am letzten Locarno Film Festival. Auf dem Programm des 22. Fantoche stehen weitere 16 Langfilme, darunter das Debüt «Nowhere – Invelle» (IT/CH 2023) von Simone Massi.

Der Film besteht aus 40'000 handgezeichneten Einzelbildern und wurde an der Biennale Cinema in Venedig gezeigt. Auch «Reise der Schatten»(CH 2024) von Yves Netzhammer steht auf dem Programm, der eine Reflexion darüber ist, was den Menschen im digitalen Zeitalter zum Menschen macht.

Empathie und zwischenmenschliche Beziehungen

Mit dem diesjährigen Festivalschwerpunkt «All We Need Is Love» rückt die slowenische Filmemacherin und Produzentin Špela Čadež Empathie und zwischenmenschliche Beziehungen in den Fokus, wie die Festivalleitung schriebt – «gerade angesichts der aktuellen politischen, gesellschaftlichen und ökologischen Umbrüche». Čadež ist Kuratorin dieses Festivalteils.

Neben zwei Kurzfilmprogrammen zu Liebe und Erotik sind zwei Langfilme Teil dieses Schwerpunkts: eine Adaption von J.R. Ackerleys Memoiren «My Dog Tulip» (US 2009) über die Beziehung zwischen dem britischen Schriftsteller und seinem Hund und die japanische Ghibli-Romanze «Whisper of the Heart» (JP 1995).

Schwerpunkt mit drei Kurzfilmprogrammen

Filmausschnitt aus «Sauvages»
Der Animationsfilm «Sauvages» hat am Cannes Film Festival 2024 Premiere gefeiert. - Screenshot RTS / Filmausschnitt «Sauvages»

Der zweite Schwerpunkt mit drei Kurzfilmprogrammen ist dem Gastland Österreich gewidmet. Der Auftritt ist eine Kooperation mit den European Film Awards Lucerne 2024. Kuratiert hat das Programm Djamila Grandits, die letztes Jahr Teil der Wettbewerbs-Jury war. Das österreichische Animationsfilmschaffen ist seit Jahrzehnten eng verwoben mit dem Experimentalfilm und experimenteller Musik.

Insgesamt zeigt das 22. Fantoche 224 animierte Kurz- und Langfilme. Das Festival dauert vom 3. bis 8. September. Am letzten Festivaltag finden ab 18 Uhr die Preisverleihungen in den drei Wettbewerbskategorien Internationaler, Schweizer und Kinder- Animationsfilm statt. Parallel zum Festival in Baden findet am Aargauer Kunsthaus in Aarau die Ausstellung «Re-Mix. Animationsfilme treffen Kunstwerke» statt, eine Zusammenarbeit von Museum und Fantoche.

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