Alpenländer setzen künftig auf gemeinsames Wolfsmonitoring
Das Wichtigste in Kürze
- Kernanliegen des Abkommens ist die grossräumige Beschreibung der alpinen Wolfspopulation und damit des Erhaltungszustands in dieser Region.
Es mache keinen Sinn, die Wolfspopulationen in den jeweiligen Ländern einzeln zu betrachten, weil sich der Wolf nicht an Grenzen halte, betonten Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) und Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). Es brauche deshalb eine Gesamtbetrachtung im ganzen Alpenbogen.
«Die EU denkt hier grundsätzlich in Grenzen, wo für die Grossraubtiere und insbesondere für den Wolf keine sind», sagte Kaniber. Es gehe um viel, denn es stehe in einigen Bereichen die von der Gesellschaft gewünschte Weidetierhaltung, die Artenvielfalt und letztlich die Existenz der Bauernfamilien auf dem Spiel.
«Gerade im Alpenraum mit Almwirtschaft und Tourismus ist der Umgang mit dem Wolf eine grosse Herausforderung», sagte Glauber. Klares Ziel sei es, die Weidetierhaltung zu erhalten. Dazu sei es erforderlich, länderübergreifende Lösungen zu erarbeiten. «Bayern wird sich auch weiterhin für einen pragmatischen Umgang mit dem Wolf einsetzen.»
Das Abkommen sieht vor, dass die Untersuchungsmethoden und Markersysteme der vier durch die Länder beauftragten Labore harmonisiert werden sollen. Dadurch werden die genetischen Proben von Wölfen besser untereinander vergleichbar. Zudem sei es wichtig und hilfreich zu wissen, ob ein Tier in einem anderen Land bereits nachgewiesen wurde. Hierfür sollen Daten und Genproben einzelner Wölfe mit grenzüberschreitendem Bezug ausgetauscht werden.