An der Küste gilt vielerorts ein Fütterungsverbot für Möwen

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Deutschland,

Sie gehören zum Norden wie die Wellen von Ost- und Nordsee: die Möwen. Es gibt zahlreiche Arten. Einige der Vögel haben sich auf Eis und Fischbrötchen spezialisiert.

Eine Möwe lauert vor einem Verkaufskutter in Warnemünde auf die nächste Beute.
Eine Möwe lauert vor einem Verkaufskutter in Warnemünde auf die nächste Beute. - Bernd Wüstneck/dpa

Wer an der Ostsee mit einem Eis oder Fischbrötchen in der Hand über die Strandpromenade schlendert, sollte seine Augen nicht nur auf die Leckereien richten. Auch Möwen wissen beides zu schätzen und haben sich zu wahren Meisterdieben entwickelt. Vor allem die Population der Silbermöwen («Larus argentatus») habe in den letzten Jahren stark zugenommen, hiess es aus der Rostocker Stadtverwaltung (D).

Dies sei auch auf das reichliche Nahrungsangebot durch Abfälle zurückzuführen, wozu Fischereiabfälle im Hafen, Müllkippen und Kläranlagen zählten. Möwen sollen und dürfen nicht gefüttert werden – wer es in dem zu Rostock gehörenden Ostseebad Warnemünde dennoch tut, muss mit Bussgeldern rechnen.

2023 seien durch den Allgemeinen Ordnungsdienst sechs Ordnungswidrigkeiten zum Möwenfütterungsverbot bei der Bussgeldstelle angezeigt worden. Nach Bewertung des Einzelfalls ergingen entweder Verwarnungsgelder in Höhe von 55 Euro oder Bussgelder in Höhe von 75 Euro zuzüglich Gebühren von 25 Euro und Auslagen von 3,50 Euro.

Geldbusse bis zu 5000 Euro

Auch die Hansestadt Stralsund versteht beim Möwenfüttern wenig Spass. Seit Januar 2021 ist die «Stralsunder Möwenfütterungsverbotsverordnung» in Kraft. Danach ist es verboten, im gesamten Altstadtgebiet inklusive Hafen und Nordmole sowie Sundpromenade und Strandbad Möwen zu füttern. «Wer es trotzdem tut, kann mit einer Geldbusse bis 5000 Euro belangt werden», warnte ein Stadtsprecher.

Wie in Warnemünde stellen die Silbermöwen auch in Stralsund den grössten Teil der Möwenpopulation. Sie halten sich ganzjährig im Stadtgebiet auf und gründeten auf mehreren Flachdächern Brutkolonien. Es gebe zwar keine Statistik von Möwen-Angriffen. «Bekannt ist, dass neben Fischbrötchen auch Pommes und Eis zum Ziel der Möwen gehören», sagte der Sprecher.

In der Hansestadt Wismar erliess die Stadtverordnung zum 1. August 2019 ein Möwenfütterungsverbot für den Bereich des Alten Hafens. Als Füttern gelte auch das Auslegen oder Anbieten von Futter- und Lebensmitteln, die erfahrungsgemäss von Möwen aufgenommen werden, heisst es in der Vorgabe.

Anstarren soll helfen

Von Auslegen oder Anbieten kann allerdings keine Rede sein, wenn die Möwen selbst im Flug das Fischbrötchen ergattern. In Rostock verweist man auf Verhaltenstipps für Touristen. Laut einer britischen Studie näherten sich Möwen Futter weniger schnell, wenn sie von Menschen beobachtet beziehungsweise direkt angestarrt werden. «Daher sollte man beim Essen immer seinen Blick schweifen lassen und einzelne Möwen fixieren», lautet der Ratschlag.

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