Angela Merkel soll mit Wladimir Putin über Häftlinge sprechen
Angela Merkel wurde vom ukrainischen Präsidenten dazu aufgefordert, mit Wladimir Putin über die ukrainischen Kriegsgefangen zu sprechen.
Das Wichtigste in Kürze
- Angela Merkel soll mit Wladimir Putin über ukrainische Kriegsgefangene sprechen.
- Der ukrainische Präsident fordert die umgehende Freilassung des Filmemachers Senzow.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu aufgefordert, sich bei ihrem anstehenden Treffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin für die Freilassung ukrainischer Gefangener einzusetzen. Bei dem Telefongespräch vom Donnerstag habe Poroschenko die Notwendigkeit bekräftigt, «umgehend den ukrainischen Filmemacher Oleg Senzow freizulassen», erklärte das Präsidialamt in Kiew. Poroschenko und Merkel hätten ihre «Standpunkte hinsichtlich des Treffens abgestimmt», hiess es weiter.
Senzow verbüsst eine Haftstrafe von 20 Jahren in einem russischen Gefängnis, verurteilt wurde er wegen Terrorvorwürfen. Seit Mitte Mai befindet er sich im Hungerstreik. Er will erst aufhören, wenn Russland alle ukrainischen politischen Gefangenen freilässt. Mehrere Staaten setzten sich bereits für die Freilassung des Regisseurs ein.
Merkel trifft Putin am Samstag
Merkel empfängt Putin am Samstag auf Schloss Meseberg in Brandenburg. Im Mittelpunkt des Gesprächs sollen aktuelle aussenpolitische Fragen wie die Konflikte in Syrien und der Ost-Ukraine stehen. Auch über Energiethemen wie die umstrittene Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 wollen Merkel und Putin sprechen.
Poroschenko habe die Aufmerksamkeit der Kanzlerin insbesondere auf die Frage der Freilassung von «ukrainischen Geiseln und politischen Gefangenen», die in den besetzen Gebieten der Ostukraine oder in Russland einsässen, gelenkt, hiess es in der Mitteilung vom Donnerstag.
In der Ostukraine stehen sich ukrainische Regierungstruppen und prorussische Separatisten gegenüber. Die Krise begann nach der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim. In dem Konflikt sind seit 2014 nach Uno-Angaben mehr als 10'000 Menschen getötet worden.