Anna Netrebko sagt Prag-Auftritt nach «politischem Druck» ab

Die russische Star-Sopranistin Anna Netrebko sagt ihren Prag-Auftritt nach dem «politischem Druck» ab.

Anna Netrebko kämpft gegen Russophobie.
Anna Netrebko kämpft gegen Russophobie. - Franz Neumayr/APA/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Anna Netrebko sagt ihren Prag-Auftritt wegen politischem Druck ab.
  • Absage des Konzerts erfolgte einvernehmlich, es wurde keine Entschädigung gefordert.
  • Prager Vizebürgermeister begrüsst die Entscheidung aufgrund des Ukraine-Konflikts.

Ein für den 16. Oktober in Prag geplanter Konzertauftritt der russischen Star-Sopranistin Anna Netrebko ist abgesagt worden. Das teilten die Prager Stadtverwaltung und Netrebkos Agentur am Donnerstag der tschechischen Nachrichtenagentur CTK mit. Die Absage sei einvernehmlich erfolgt, betonten beide. «Wir haben uns geeinigt, dass wir dem politischen Druck nachgeben und Anna keine Entschädigung verlangen wird», sagte eine Sprecherin der Konzertagentur.

Der Prager Vizebürgermeister Jiri Pospisil begrüsste die Einigung und erklärte der CTK, ein Auftritt Netrebkos wäre vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine heikel gewesen: «Das ist eine richtige Entscheidung in Bezug auf unser Partnerland, das um seine Unabhängigkeit kämpft», sagte er.

Im Juli hatte Pospisil bekannt gegeben, er wolle seine Empfehlung für oder gegen eine Absage von der Zustimmung der ukrainischen Botschaft abhängig machen, da Netrebko auf einer ukrainischen Sanktionsliste stehe. Diese hatte sich ihm gegenüber schliesslich gegen das Konzert ausgesprochen.

Netrebkos Konzert war im Smetana-Saal des der Stadtverwaltung gehörenden Prager Konzerthauses «Obecni dum» (auf Deutsch Gemeindehaus) geplant. Nach Informationen von CTK waren Demonstrationen pro-ukrainischer Organisationen gegen den Auftritt befürchtet worden. Die russisch-österreichische Doppelstaatsbürgerin Netrebko lebt seit Jahren in Österreich. In der Vergangenheit hatte sie aber Wladimir Putin bei einer Präsidentschaftskandidatur unterstützt. Netrebkos Konzertmanagerin sagte der CTK, die Opernsängerin habe den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eindeutig verurteilt.

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Kommentare

User #4271 (nicht angemeldet)

Putin sagt auch, er sei für Frieden. Und Toto Riina hatte von der Mafia auch noch nie etwas gehört.

User #4271 (nicht angemeldet)

Was gehen uns die Meinungen norddeutscher Kommentatorinnen an? Für die Schweiz sind nur die Meinungen der eidgenössischen Bürger relevant.

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