Anwalt nimmt Ösi-Prügelpolizist in Schutz

Janika Mielke
Janika Mielke

Österreich,

Die anfangs friedliche Klimademonstration in Wien endete in brutaler Polizeigewalt. Nun nimmt ein Anwalt den Prügelpolizisten in Schutz.

Polizeigewalt
In Wien wurde bei einer Prügel-Aktion laut Anwalt das «mindeste Mass an Gewalt» eingesetzt. - Screenshot eines auf Twitter geposteten Videos

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Klimademonstration in Wien endete mit Polizeigewalt.
  • Der Anwalt eines Polizisten nimmt seine brutalen Schläge nun in Schutz.
  • Es wurde lediglich «das mindeste Mass an Gewalt eingesetzt», sagt dieser.

Eine anfangs ruhige Klimademonstration in Wien sorgte Anfang Juni für Aufsehen. Die Demonstranten und die österreichische Polizei stossen immer mehr aufeinander – und das auf brutale Art.

Ein Klimaaktivist wurde beispielsweise von Polizisten auf dem Boden fixiert, während ein anderer mehrfach mit der Faust auf ihn einschlug. Der Demonstrant steckte zahlreiche Schläge in den Rücken ein.

Ein Aktivist hält die Horror-Szene auf den Strassen Wiens mit dem Smartphone fest. Im Hintergrund hört man Menschen «In die Nieren!» rufen. Ob die Aussage von anderen Aktivisten oder der Polizei stammt, ist unklar.

Nun bezieht Anwalt Nikolaus Rast Stellung. Er vertritt den Prügelpolizisten aus Österreich. Wie die «Kronenzeitung» schreibt, gibt der Anwalt zu: «Die Aufnahmen sind nicht wegzuleugnen – die Optik ist schief.»

Doch Nikolaus Rast steht hinter der Prügelattacke: «Mein Mandant hat eine Festnahmetechnik angewandt, wie sie im Polizeilehrbuch steht. Er hat in der brandgefährlichen Situation das mindeste Mass an Gewalt eingesetzt.»

Rast rechtfertigt das Verhalten seines Mandanten damit, dass das «Opfer» bereits zuvor ausgerastet sein soll: Er habe einen stämmigen Polizisten zu Boden gerissen. Der Aktivist habe seine Hände der Polizei nicht zeigen wollen, daraufhin folgte der fatale Einsatz. Die Polizei habe nicht gewusst, ob der Mann bewaffnet sei.

Der schlagende Beamte wurde vorerst in den Innendienst versetzt.

Klimastreik Österreich
Klimastreik Österreich - Twitter/@florianklenk

Polizeigewalt ist keine Seltenheit in Österreich

Die Demonstration am 1. Juni hatte nicht nur mit dem Prügelpolizisten für Aufsehen gesorgt. Es kam mehrfach zu Gewalt von Seiten der Polizei.

Ein Aktivist wurde beispielsweise von zwei Polizisten mit dem Kopf vor die Reifen eines Polizeibusses gelegt. Der Bus gab daraufhin Gas und fuhr auf den am Boden liegenden Körper los. Er drohte, den Kopf des Mannes zu überfahren. Erst im letzten Moment zerrten ihn die Polizisten unter dem Auto hervor.

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