Amazon Mitarbeitende streiken an vier deutschen Standorten

DPA
DPA

Deutschland,

Ärger zu Ostern: An vier deutschen Standorten befinden sich Amazon-Mitarbeitende im Streik. Arbeitsniederlegungen sollen zum Teil mehrere Tage andauern.

Amazon
Im deutschen Werne sollen die Proteste am längsten dauern. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Amazon-Mitarbeitende in Deutschland befinden sich im Streik.
  • Ziel der Aktion sind Tarifverträge und Lohnerhöhungen.

Vor den umsatzträchtigen Osterfeiertagen hat Verdi zu Streiks beim Versandhändler Amazon aufgerufen. Die Gewerkschaft richtete den Aufruf an Mitarbeiter von vier Standorten des Branchenriesen.

Gestreikt wird am grössten deutschen Standort im osthessischen Bad Hersfeld, in Rheinberg und Werne (beide Nordrhein-Westfalen) sowie in Koblenz (Rheinland-Pfalz).

In Rheinberg und Werne sollen die Proteste am längsten dauern. Dort sind Beschäftigte bis einschliesslich Donnerstag zur Teilnahme aufgerufen. In Bad Hersfeld soll es bis einschliesslich Dienstag gehen und sich in Koblenz auf den Montag beschränken.

Amazon garantiert rechtzeitige Lieferungen

Verdi kämpft seit langem für einen Tarifvertrag und Lohnerhöhungen. In ganz Deutschland hat Amazon zwölf Warenlager an elf Logistikstandorten und beschäftigt nach eigenen Angaben rund 13'000 Festangestellte.

Amazon teilte mit, dass die Streiks keinen Einfluss auf pünktliche Lieferungen hätten, denn die Mehrheit des Personals komme zur Arbeit. Zur Lohnfrage sagte ein Amazon-Sprecher in München: «Wir bezahlen in unseren Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist.»

Tarifverträge ein Zeichen des Respekts

In Deutschland beginnen die Mitarbeiter mit einem Lohn von umgerechnet mindestens 10,78 Euro (rund 12,23 Franken) brutto pro Stunde. Nach 24 Monaten sind es im Durchschnitt 2397 Euro (etwa 2720 Franken) brutto im Monat.

Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger sagte, die Gewerkschaft wolle die Willkür von Amazon beenden. Das Unternehmen setze seine Beschäftigten «mit Arbeitshetze und umfassenden Kontrollen unter Druck». Tarifverträge seien ein Zeichen für Respekt und Anerkennung.

Amazon betonte: Man könne auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sein. Der Tarifstreit mit Streiks begann im Mai 2013 zwischen der Gewerkschaft und dem Branchen-Primus.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Polizisten stehen vor dem Eingang des Haupt-Logistikzentrums von Amazon
4 Interaktionen
2 Interaktionen

Mehr aus Deutschland

tina turner
1 Interaktionen
iris klein
2 Interaktionen
Charlotte Würdig
1 Interaktionen
4 Interaktionen