Astrazeneca-Impfstopp: WHO sieht Überwachungs-System intakt
Für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist der Impfstopp mit dem Vakzin von Astrazeneca noch kein Alarmzeichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss WHO-Chef seien die Vorfälle nicht notwendigerweise auf das Impfen zurückzuführen.
- Ausserdem zeige es, dass das Überwachungssystem funktioniere.
Das Aussetzen von Impfungen mit dem Produkt von Astrazeneca in verschiedenen Ländern ist aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch kein Alarmzeichen. Die Vorfälle seien nicht notwendigerweise auf das Impfen zurückzuführen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. «Es ist eine Routine-Praxis, das zu untersuchen.»
Ausserdem zeige es, dass das Überwachungssystem funktioniere und wirksame Kontrollen stattfänden, so der WHO-Chef. Eine WHO-Fachgruppe zur Impfstoffsicherheit analysiere die Daten und werde sich am Dienstag mit Vertretern der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) beraten.
Nach den bisher vorliegenden Daten gebe es keine Häufung schwerwiegender medizinischer Vorfälle, hiess es. «Bisher haben wir keine Verbindung zwischen den Ereignissen und den Impfungen gefunden», sagte WHO-Expertin Soumya Swaminathan. Unter den weltweit bisher verabreichten 300 Millionen Impfdosen verschiedener Hersteller gebe es bisher keinen dokumentierten Fall eines kausalen Zusammenhangs mit tödlichen Vorfällen. Der Vorteil einer Impfung überwiege nach aktuellem Stand das Risiko bei weitem.
Wegen Meldungen über Thrombosen in Hirnvenen hatte Deutschland wie zuvor andere Staaten auch die Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca ausgesetzt.