Attila Hildmann: Anonymous hackt Seiten von Corona-Verschwörer
Das Hacker-Kollektiv Anonymous hat zahlreiche Webseiten und Telegram-Kanäle des deutschen Corona-Verschwörers Attila Hildmann übernommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Montag läuft auf den Seiten von Attila Hildmann gar nichts mehr.
- Statt Verschwörungstheorien und Hetze findet sich nur ein Video von Anonymous.
- Das Hacker-Kollektiv habe zudem rund 100'000 Mails und 2000 Kontakte des Ex-Kochs geklaut.
Auf rund zwei Dutzend Webseiten des deutsch-türkischen Corona-Leugners Attila Hildmann finden sich seit Montag keine hetzerischen Posts mehr. Diese wurden ersetzt: mit dem Logo des Hacker-Kollektivs Anonymous sowie einem Video mit Bekenner-Botschaft und einer maskierten Figur.
Dazu kommen gesperrte Telegram-Kanäle und Gruppen, sowie die Drohung, rund 100'000 Mails und Kontakte des Kochbuch-Autors zu veröffentlichen. Nicht einmal sein Youtube-Kanal «TheFreshVegan» entging den Angreifern, die ihn kurzerhand in «TheHackedVegan» umtauften und sämtliche Videos löschten. Eine klare Ansage ist auch der letzte Kommentar auf der Youtube-Seite, der offenbar von den Hackern stammt: «Ich habe verloren. Tschüss.»
Die Neuigkeiten geteilt hat unter anderem Anonymous Germany auf Twitter sowie das Portal «anonleaks.net». Letzteres erklärte auch, wie das Kollektiv überhaupt Zugriff auf Hildmanns Daten erhalten hat.
So hatte der Verschwörungstheoretiker nämlich einen Verräter in seinen Reihen. Ein IT-Verantwortlicher, der von Anonymous nur als «Kai» bezeichnet wird, übergab den Hackern alle seine Zugriffe. Und das sind viele. Kai war nämlich von Hildmann auf zahlreichen Telegram-Kanälen und Webseiten als Admin eingesetzt worden.
Dabei gehörte der Leaker eigentlich auch zu den verschwörungsgläubigen Anhängern des Ex-Kochs. Als er aber auf dessen Geräten «Hitler, Hakenkreuze, Nationalsozialismus, Bilder, Texte» fand, ging ihm das zu weit, erklärt «anonleaks». Daraufhin speicherte er alle Daten, die er finden konnte und teilte sie schliesslich mit Anonymous.
Brisante E-Mails von Attila Hildmann
Besonders brisant sind ausserdem die rund 100'000 Mails des Corona-Leugners. Darunter sollen sich Belege finden, dass Politiker, die Verbindungen zu Hildmann abstritten, gelogen hatten. Auch seien unter seinen 2000 Kontakten fast 25 Sexarbeiterinnen zu finden.
Videos der Hildmann-Plattform «wtube.org» seien ausserdem bereits an die Behörden weitergeleitet worden. Sie würden teilweise strafbare Inhalte enthalten.
Attila Hildmann hat sich seit dem grossflächigen Hacker-Angriff noch nicht öffentlich geäussert. Und das dürfte auch schwierig werden, sind doch seine wichtigsten Social-Media-Kanäle jetzt gesperrt.