Corona-Folgen: Schulen digitaler, aber Kinder aggressiver
Die Folgen von Corona sind weiterhin spürbar – trotz digitaler Fortschritte kämpfen Schulen mit sozialem Rückstand und aggressiverem Verhalten unter Schülern.

Die Corona-Pandemie hat die Schulen im Landkreis Fürstenfeldbruck (D) nachhaltig verändert. Die Digitalisierung erlebte einen enormen Schub, während sich im sozialen Bereich negative Auswirkungen zeigen.
Schulamtsleiter Thomas Frey betont, die Ausstattung mit WLAN und Endgeräten sei massiv beschleunigt worden. Sylvia Vitz, Direktorin des Viscardi-Gymnasiums, ergänzt, die Pandemie habe einen grossen Sprung in der Digitalisierung bewirkt.
Neue Kommunikationswege und Lernplattformen
An den Grund- und Mittelschulen gibt es kaum noch Elternbriefe in Papierform. Stattdessen läuft die Kommunikation über die App «Schulmanager», wie Thomas Frey gegenüber «Merkur» erklärt.

Auch Fortbildungen für Lehrer wurden verstärkt und finden vermehrt online statt.
Daneben werden die digitale Lernplattform Mebis und die BayernCloud Schule weiterhin intensiv genutzt. Sowohl im Unterricht als auch für die Organisation von Klassenfahrten.
Digitalisierungsschub und neue Instrumente
Der Digitalisierungsprozess hat sich laut Schulamtsdirektor Frey positiv ausgewirkt, da vieles über die Cloud der Schule läuft. Sylvia Vitz berichtet von einem Avatar für langzeiterkrankte Schüler, der soziale Vereinsamung entgegenwirkt.

Über den Roboter können die Schüler am Unterricht teilnehmen, obwohl sie zu Hause sind. Auch Eltern profitieren von den digitalen Angeboten.
Elternabende werden teilweise über Videokonferenzen geführt, was den Eltern die Anreise erspart, wie Sylvia Vitz schildert. Die neuen Technologien ermöglichen eine flexiblere und effizientere Kommunikation zwischen Schule, Schülern und Eltern.
Folgen von Corona: Soziale Rückstände und Aggressivität
Doch nicht alles hat sich laut «Merkur» seit der Pandemie zum Positiven entwickelt. Sylvia Vitz beobachtet, dass Schüler schneller aggressiv werden und es schwieriger ist, die Bedürfnisse anderer zu akzeptieren.

Die Jahrgänge vor Corona seien gerne auf Austausch gefahren, jetzt sei es schwieriger, interessierte Schüler zu finden.
Auswirkungen der Corona-Schulschliessungen
Schulamtsleiter Frey bestätigt eine deutliche Steigerung von Auffälligkeiten, betont aber, dass es dazu keine wissenschaftlichen Erhebungen gibt. In der Praxis bedeutet dies massivere Anforderungen an Pädagogik und Betreuung, so Frey.
Die Schulen in Deutschland waren im Schnitt 183 Tage geschlossen, wie die «Frankfurter Rundschau» meldet. Das entspricht fast einem ganzen Schuljahr. Dies hatte nicht nur Auswirkungen auf den Lernfortschritt, sondern auch auf das Sozialverhalten der Schüler.
Fazit: Bilanz mit Licht und Schatten
Fünf Jahre nach Corona ziehen die Schulen in Fürstenfeldbruck eine gemischte Bilanz. Die Digitalisierung hat enorme Fortschritte gemacht und neue Möglichkeiten für Unterricht und Kommunikation geschaffen.
Gleichzeitig gibt es aber auch negative Auswirkungen auf das soziale Verhalten der Schüler.