Auschwitz-Überlebende: Wannseekonferenz lässt bis heute erschaudern
Vor 80 Jahren fand die Wannseekonferenz statt. Bei dieser trafen sich ranghohe NS-Offiziere, um die systematische Ermordung von elf Millionen Juden zu planen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor 80 Jahren trafen sich ranghohe Offiziere des NS-Regimes in einer Villa am Wannsee.
- Bei der Wannseekonferenz wurde über das Schicksal mehrerer Millionen Juden entschieden.
- Noch heute lässt die «mörderische Gründlichkeit», mit der dies gemacht wurde, erschaudern.
Opfer des Holocaust haben 80 Jahre nach der sogenannten Wannseekonferenz an die Mitverantwortung der damaligen Eliten für den NS-Völkermord erinnert.
Die «mörderische Gründlichkeit», mit der die endgültige Vernichtung der jüdischen Menschen Europas koordiniert wurde, lasse bis heute erschaudern. Das erklärte das Internationale Auschwitz Komitee am Montag.
Am 20. Januar 1942 hatten hochrangige Beamte und Offiziere des NS-Regimes die systematische Ermordung von elf Millionen Juden in Europa besprochen. Das Treffen fand in einer Berliner Villa am Wannsee statt.
Demonstration wie ein Staat zum Mörder wird
«Bis zum heutigen Tag zeigt die Wannseekonferenz, wie ein Staat zum Mörder werden kann. Es demonstriert, wie die meisten Bürger dieses Staates gleichgültig wegschauen oder begeistert den antisemitischen Hassattacken zustimmen.» Dies erklärte Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Komitees.
«Angehörige der konservativen und bürgerlichen Eliten Deutschlands wurden an diesem Tag willfährig zu Gehilfen und Mitträgern der nationalsozialistischen Mordmaschinerie. Erinnert die Überlebenden immer wieder daran, welche Mitverantwortung auch diese Eliten für den Massenmord an ihren Familien tragen.»
Das Komitee wurde 1952 von Überlebenden des NS-Vernichtungslagers Auschwitz gegründet.