Ausland zeigt sich über Angriffe in Ostukraine besorgt

Keystone-SDA
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Ukraine,

Erneut kam es in der Ostukraine zu tödlichen Angriffen. Unter den Todesopfern: ein 5-jähriger Junge. Die EU hat der Ostukraine ihre Unterstützung zugesichert.

Ukraine-Krieg
Ein Panzer in der Ostukraine. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Ausland zeigt sich ab der Angriffe in der Ostukraine besorgt.
  • Infolgedessen sichert die EU der Ukraine erneut ihre Unterstützung zu.
  • Gleichzeitig warnt der Kreml vor einer Eskalation der Lage.

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat der Ukraine im Konflikt mit den prorussischen Rebellen Unterstützung zugesichert. Dies nach den neusten tödlichen Angriffen auf das russische Nachbarland.

Borrelll äusserte sich am späten Sonntagabend nach einem Telefonat mit dem ukrainischen Aussenminister Dimitri Kuleba schriftlich: Mit grosser Sorge verfolge man die russischen militärischen Aktivitäten um die Ukraine. Russland warnte indes vor einer Eskalation der Lage.

Kremlsprecher Dimitri Peskow am Montag in Moskau laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax: «All das ist eine bittere Folge der ungelösten Situation, mehr noch, eine Folge der erhöhten Spannung an der Trennlinie (Front).»

Kreml relativiert

Der Kreml äusserte sich auch zu Berichten über den Tod eines fünfjährigen Jungen im Donbass. Prorussische Separatisten hatten am Wochenende ukrainische Streitkräfte verantwortlich gemacht. «Jedes Mal, wenn ein Mensch getötet wird, besonders wenn es ein Kind ist, ist es eine Tragödie», sagte Peskow.

Die ukrainische Armee hatte den Vorwurf zurückgewiesen, mit einer Drohne einen Sprengsatz abgeworfen zu haben. Ukrainische Medien berichteten später, der Junge sei durch eine Mine getötet worden. Der Ort Olexandriwske befindet sich etwa 14 Kilometer von der Front entfernt. 2015 fanden in dem Gebiet schwere Kämpfe statt.

Ostukraine Tod Konflikt
Die tödlichen Angriffe in der Ostukraine dauern an. (Archivbild) - Keystone

Vor einigen Tagen sei ausserdem im Luhansker Separatistengebiet ein Kämpfer getötet worden. Am Sonntag soll zudem ein Zivilist bei Mykolajiwka am Fluss Siwerskyj Donez durch eine Landmine verletzt worden sein.

Auf ukrainischer Seite wurde laut Armee im Donezker Gebiet bei der Siedlung Schumy ein Soldat durch einen Sprengsatz getötet. Davor war über die Verwundung zweier weiterer Soldaten informiert worden.

Insbesondere russisches Militär im Fokus von Deutschland und Frankreich

Deutschland und Frankreich bemühen sich im Normandie-Format für eine Lösung des Ukraine-Kriegs. Sie zeigten sich «besorgt über die steigende Zahl der Waffenstillstandsverletzungen». Dies, nachdem sich die Lage zwischenzeitlich stabilisiert habe.

In einer gemeinsamen Erklärung des Auswärtigen Amtes und des französischen Aussenministeriums hiess es: «Wir beobachten die Situation, insbesondere die Bewegungen russischer Truppen, sehr aufmerksam. Wir rufen die Parteien zur Zurückhaltung und sofortigen Deeskalation auf.»

Kreml Russland
Die Einschätzung eines SRF-Korrespondenten hat den Kreml offenbar verärgert. - Keystone

Margarita Simonjan, Chefredakteurin des russischen Auslandsfernsehsenders RT, wiederholte am Wochenende ihre Forderung nach einer Einverleibung der ostukrainischen Gebiete durch Russland. «Mütterchen Russland, hol den Donbass nach Hause», sagte Simonjan, die als kremltreue Propagandistin in der Kritik steht, im Fernsehsender NTW.

Russland gewährt trotz internationalem Protest Bewohnern der ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk die russische Staatsbürgerschaft. Seit Juni 2019 sollen so etwa 400'000 russische Pässe ausgegeben worden sein. Kiew hatte wiederholt die Sorge geäussert, dass ein russischer Angriff auf den Donbass erfolgen könnte. Dies unter dem Vorwand des Schutzes russischer Staatsbürger.

Russland zieht Truppen zusammen

Der ukrainische Generalstabschef Ruslan Chomtschak hatte vor gut einer Woche im Parlament in Kiew erklärt: Russland habe an der Grenze zur Ukraine massiv Truppen zusammengezogen. Der Kreml warf der Regierung des Nachbarlandes einmal mehr vor, Vereinbarungen des Minsker Friedensabkommens von 2015 nicht umgesetzt zu haben.

Seit knapp sieben Jahren kontrollieren Rebellen Teile der Gebiete Donezk und Luhansk entlang der russischen Grenze. UN-Schätzungen zufolge wurden seitdem mehr als 13'000 Menschen getötet.

Ostukraine Bau
Zerstörte Bauten in der Ostukraine. (Archivbild) - Keystone

Trotz vereinbarter Waffenruhe sind seit Jahresbeginn auf Regierungsseite mindestens 21 Soldaten getötet worden. Im gleichen Zeitraum sind Angaben der Separatisten zufolge etwa 23 Menschen getötet worden.

Neue Spannungen in der Ostukraine hatten zuletzt international Besorgnis ausgelöst. Der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zufolge liegt Anzahl Waffenruhe-Verstösse jedoch weiter deutlich unter den Vorjahreswerten.

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