Nach dem Anschlag am Flughafen Kabul mit mehreren Toten hatte sich ein Ableger des IS dazu bekannt. Der Grünen-Aussenexperte Nouripour warnt nun den Westen vor einer Zusammenarbeit mit den Taliban.
Hunderte von Menschen in der Nähe eines Evakuierungskontrollpunkts auf dem Gelände des Flughafens Kabul. Dort hatte es zuvor einen Anschlag mit mehreren Toten gegeben. Foto: AP/dpa
Hunderte von Menschen in der Nähe eines Evakuierungskontrollpunkts auf dem Gelände des Flughafens Kabul. Dort hatte es zuvor einen Anschlag mit mehreren Toten gegeben. Foto: AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Grünen-Aussenexperte Omid Nouripour hat vor einer Aufwertung der Taliban in Afghanistan durch eine Zusammenarbeit bei der Terrorismusbekämpfung gewarnt.
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«Jetzt aus Angst vor Terroristen mit den zweitschlimmsten Terroristen zusammenzuarbeiten, ist eine furchtbare Idee», sagte Nouripour dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). «Natürlich muss man jetzt mit den Taliban darüber reden, wie man Leute aus Afghanistan rauskriegt», sagte er, «so wie man mit Geiselnehmern redet». Mit Geiselnehmern darüber zu sprechen, «wie man andere Geiselnehmer bekämpft», sei jedoch kompletter Wahnsinn. Durch eine solche Herangehensweise würden die Taliban aufgewertet.

Nouripour weiter: «Wir können nicht mit den Taliban kooperieren, um ISIS zu bekämpfen, wir können auch nicht mit denen darüber reden, wie wir die Zahl aus Afghanistan fliehender Menschen gering halten oder denen Geld für Entwicklungshilfe geben - als wären die Taliban an der Entwicklung Afghanistans interessiert.»

In der Nähe des Flughafens der afghanischen Hauptstadt Kabul hatte sich am Donnerstag nach US-Angaben ein Selbstmordattentäter der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in die Luft gesprengt und Dutzende Menschen mit in den Tod gerissen, darunter 13 US-Soldaten.

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