BASF: Milliardenverlust durch Russland-Rückzug von Tochter

DPA
DPA

Deutschland,

Kurz nach Börsenschluss meldet der Chemieriese BASF ein deutliches Minus im Jahr 2022. Hintergrund sind unter anderem die Russland-Sanktionen.

Das Werksgelände von BASF in Ludwigshafen.
Das Werksgelände von BASF in Ludwigshafen. - Uwe Anspach/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Chemiekonzern BASF ist wegen Abschreibungen auf das Russland-Geschäft seiner Fördertochter Wintershall Dea im vergangenen Jahr überraschend in die roten Zahlen gerutscht.

Unter dem Strich häufte das Dax-Unternehmen vorläufigen Zahlen zufolge einen Verlust von rund 1,4 Milliarden Euro an, wie es am Dienstag nach Börsenschluss mitteilte.

Verantwortlich dafür waren vor allem Wertminderungen auf Wintershall Dea in Höhe von 7,3 Milliarden Euro, weil die Konzerntochter das Segment Russland abspaltet und neu bewertet. Ausserdem fielen Abschreibungen auf die Nord Stream AG an. Allein im vierten Quartal betrugen die Abschreibungen bei BASF 5,4 Milliarden Euro. Wintershall Dea plant den Angaben zufolge einen vollständigen Rückzug aus Russland unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen.

Auch im laufenden Geschäft lief es eher trüb. Vor Sonderposten und vor Zinsen und Steuern verdiente BASF 2022 rund 6,88 Milliarden Euro und damit gut elf Prozent weniger als im Jahr zuvor. Wegen hoher Kosten vor allem in Europa hatte der Konzern bereits ein Sparprogramm angekündigt. Chemieunternehmen hatten vor allem mit dem stark gestiegenen Gaspreis zu kämpfen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Analysten hatten zuletzt noch mit etwas mehr operativem Gewinn bei BASF gerechnet. Der Umsatz wuchs hingegen wegen höherer Preise und Währungseffekten um elf Prozent auf 87,3 Milliarden Euro.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Mehr in News

maori

Mehr aus Deutschland

Deutschlandticket
1 Interaktionen
Kohlmeisen
2 Interaktionen
Annegret Kramp-Karrenbauer
2 Interaktionen