Bau von Ostseepipeline Nord Stream 2 schreitet voran
Ungeachtet des politischen Streits und des noch ungeklärten Trassenverlaufs vor der dänischen Ostseeinsel Bornholm schreitet der Bau der Erdgasleitung Nord Stream 2 voran.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Rohre würden danach wieder auf den knapp 20 Meter unter dem Meeresspiegel liegenden Meeresboden abgesenkt.
Wie das Tochterunternehmen des russischen Staatskonzerns Gazprom mitteilte, sind vor der Südostspitze Rügens nun zwei bereits im Vorjahr verlegte Leitungsstücke von knapp 30 und 40 Kilometern Länge verbunden worden. Dazu seien die jeweiligen Leitungsenden aus dem Wasser gehoben und am Verlegeschiff Castoro 10 zusammengeschweisst worden.
Die Rohre würden danach wieder auf den knapp 20 Meter unter dem Meeresspiegel liegenden Meeresboden abgesenkt. Prüfungen, Korrosionsschutz und Verankerung der Leitungen am Boden würden noch einige Tage in Anspruch nehmen, hiess es.
Der neue Doppelstrang wird im wesentlichen parallel zur Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 verlegt, durch die schon seit 2011 Gas aus Russland nach Lubmin bei Greifswald fliesst. Dort wird das Erdgas dann in das westeuropäische Leitungsnetz eingespeist. Den Planungen zufolge soll die neue, ebenfalls etwa 1200 Kilometer lange Ostsee-Pipeline Ende des Jahres betriebsbereit sein.
Die zweite Leitung ist heftig umstritten. Die Bundesregierung steht zwar hinter dem Projekt und hofft auf Versorgung mit preiswertem Gas. Doch die USA und einige europäische Staaten kritisieren den Bau, unter anderem weil sie eine zu grosse Abhängigkeit von russischem Gas befürchten.
Die Fertigstellung der neuen Pipeline, die laut Nord Stream bereits zu 70 Prozent verlegt ist, könnte sich verzögern, weil es noch keine Einigung zum Trassenverlauf vor Bornholm gibt.