Bei Lützerath (D): Aktivisten seilen sich im Rollstuhl von Brücke ab
In der Nähe von Lützerath halten Klima-Aktivisten die Polizei mit einer Brücken-Aktion auf Trab. Der Feierabend-Kaffee muss auf später verschoben werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere Aktivisten haben sich in Rollstühlen von einer Brücke bei Lützerath abgeseilt.
- Autos können weiterhin durchfahren, Lastwagen werden jedoch umgeleitet.
- Die Aktivisten beteuern: Sie seien warm genug angezogen und nicht in Gefahr.
Der Braunkohleort Lützerath (D) ist fast vollständig geräumt. Dennoch geben die deutschen Klima-Aktivisten nicht auf. Wenige Demonstranten sollen noch in einem Tunnel ausharren.
Am Montagmorgen sorgen sie mit einer spektakulären Aktion im Ort Jackerath, in der Nähe von Lützerath, für Aufsehen. An einer Autobahnauffahrt seilen sie sich von einer Brücke ab. Einige der Aktivisten sitzen dabei im Rollstuhl.
Autos können weiter unter Brücke durchfahren
Für die Polizeibeamten kommt das Ganze ungelegen. Denn sie sind gerade auf dem Weg in den Feierabend und wollen sich einen Kaffee gönnen, wie «Focus» berichtet. Daraus wird aufgrund der Aktivisten erst einmal nichts. Ihrem Ziel, den Schichtwechsel der Polizei zu blockieren, kommen sie somit näher.
Ein Polizist kommentiert darauf angesprochen gegenüber der Zeitung: «Ist egal.»
Die Polizistinnen und Polizisten müssen derzeit die Strasse sichern. Lastwagen werden umgeleitet – Autos dürfen allerdings weiterhin auf der rechten Spur durchfahren.
Der Verkehr steht immer wieder still, weil die Aktivisten ihre Seile auf die Strasse werfen.
Kurzzeitig standen auch die Feuerwehr und Rettungswagen im Einsatz. Die Aktivisten wollen jedoch keine Hilfe: «Wir müssen nicht gerettet werden, wir befinden uns nicht in einer Notlage.» Feuerwehr und Rettungswagen fuhren somit unverrichteter Dinge wieder davon.
Sie hätten sich warm genug angezogen, erklären die Aktivisten. Und die im Rollstuhl sitzenden Personen seien doppelt gesichert. Es bestehe also keine Gefahr.
Inzwischen ist der Protest beendet. Die Aktivisten wurden gegen 10 Uhr von Höhenkletterern gesichert und geräumt. Insgesamt dauerte die Aktion vier Stunden.