Aktivisten wollen mit Tunnel-Video Räumung verhindern
Im Lützerath-Drama sorgt ein Video für Aufsehen: Zwei Aktivisten behaupten, unter dem Ort in einem Tunnel zu sitzen. Die Echtheit ist noch nicht bestätigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Klima-Aktivisten behaupten, sich in einem Tunnel unter Lützerath verbarrikadiert zu haben.
- Somit wollen sie die Räumungs-Arbeiten der Polizei erschweren.
- Die Polizei prüft jetzt die Situation vor Ort.
Die Räumung des deutschen Braunkohleortes Lützerath (D) ist in vollem Gange. Doch die Arbeit der Polizei könnte jetzt erschwert werden: Auf Youtube haben Klima-Aktivisten ein Video von zwei in einem Tunnel sitzenden Vermummten hochgeladen. Brisant: Der Tunnel soll sich unter Lützerath befinden!
Tunnel als «sehr effektive Verteidigungsform»
Der Tunnel sei eigens dafür gebuddelt worden, die Polizeiarbeit zu erschweren. Denn es sei «schwieriger, einen Tunnel zu räumen als ein Baumhaus». Ein Tunnel sei eine «sehr effektive Verteidigungsform gegen eine Räumung», erklärt ein Aktivist.
Die Gänge habe man mit Türen verbarrikadiert. «So oder so wird das hier wahrscheinlich eine ganze Weile dauern», fügt er hinzu.
Mit dieser Aktion wollen die Aktivisten Zeit gewinnen. Ihre Hoffnung bleibt, dass die Räumung noch aufgehalten werden kann.
Ob das Video echt ist, war zunächst unklar. Gegenüber dem «Spiegel» erklärte eine Polizeisprecherin, man habe keine Kenntnis von Tunneln. Die Situation werde jetzt vor Ort geprüft.
Der Energiekonzern RWE hat den Ort Lützerath gekauft – künftig soll dort Braunkohle abgebaut werden. Aktivistinnen und Aktivisten wollen dies unbedingt verhindern. Die Räumung begann am Mittwoch, seither kam es immer wieder zu Rangeleien. Es flogen auch bereits Molotow-Cocktails.