Beirut gedenkt der Explosionskatastrophe vor einer Woche
Genau eine Woche nach der Explosionskatastrophe in Beirut haben die Bewohner der libanesischen Hauptstadt am Dienstag der Opfer gedacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Glockengeläut und Gebete um 18.08 Uhr.
Zum Explosionszeitpunkt um 18.08 Uhr erklangen Glockengeläut und Gebetsrufe von den Moscheen. In der Nähe des völlig zerstörten Hafens versammelten sich hunderte weiss gekleidete Menschen. Viele trugen Plakate mit den Namen ihrer bei dem Unglück getöteten Angehörigen und Freunde, viele weinten.
Auf einer grossen Leinwand waren Videos der Explosionen und von in Panik fliehenden Menschen zu sehen. «Wir werden nicht trauern, wir werden kein Schwarz tragen, bis wir alle zu Grabe getragen haben, die an der Macht sind», sagte ein Redner.
Die Zahl der Todesopfer stieg derweil auf 171, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Mehr als 6000 Menschen wurden bei den Explosionen verletzt, rund 300.000 Menschen wurden obdachlos.
Viele Libanesen werfen der politischen Führung vor, durch Inkompetenz und Korruption für das Unglück verantwortlich zu sein. Nach Regierungsangaben waren dabei 2750 Tonnen Ammoniumnitrat explodiert, die jahrelang ungesichert in einer Halle im Hafen lagerten. Die libanesische Regierung hatte am Montag ihren Rücktritt erklärt.