Bekannter Rebellenkämpfer Abdel-Basset al-Sarut ist tot

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Libanon,

Der bekannte syrische Torwart und Sänger Abdel-Basset al-Sarut, der sich 2011 den Rebellen gegen Machthaber Baschar al-Assad angeschlossen hatte, ist tot.

Bild des Kämpfers für die syrischen Rebellen Al-Sarut
Bild des Kämpfers für die syrischen Rebellen Al-Sarut - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Preisgekrönter Dokumentarfilm widmete sich dem Leben des früheren Torwarts.

Der Chef der Rebellengruppe Dschaisch al-Issa, Dschamil Al-Saleh, gab den Tod al-Saruts beim Kurznachrichtendienst Twitter bekannt. Der 27-jährige Sarut sei ein «Märtyrer», der «für die Sache Gottes» gekämpft habe, schrieb Saleh.

Al-Sarut war Torwart des Fussballteams seiner Heimatstadt Homs, als die Aufstände gegen Syriens Diktator Assad im Jahr 2011 begannen. Er schrieb damals Protestlieder und wurde zu einer der bekanntesten Stimmen der Revolution in Homs.

Nach der brutalen Niederschlagung der damals noch friedlichen Revolution durch die Assad-Regierung schloss sich al-Sarut den bewaffneten Rebellen an. Ein 2014 beim kalifornischen Sundance-Filmfestival ausgezeichneter Dokumentarfilm des syrischen Regisseurs Talal Derki folgte al-Sarut auf dem Weg vom Anführer ziviler Proteste hin zum Kämpfer der Rebellen.

Die rebellennahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte am Samstag, al-Sarut sei bei Kämpfen nördlich von Hama schwer verletzt worden. «Am Samstag ist er seinen Verletzungen erlegen», erklärte der Direktor der Beobachtungsstelle Rami Abdel Rahman.

Al-Sarut habe dort in den Reihen der Dschaisch Al-Issa gekämpft. Ziel der Kämpfe sei die Rückeroberung des von Truppen des Assad-Regimes eingenommenen Dorfes Tal Maleh, sagte einer der Kommandeure der Dschaisch al-Issa, Mahmud Al-Mahmud, der Nachrichtenagentur AFP. Die Region Idlib, in deren Südwesten das Dorf liegt, wird grösstenteils von einem Bündnis kontrolliert, dem die islamistische Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) vorsteht.

Seit 2015 hat die Assad-Regierung mit Unterstützung Russlands die Kontrolle über fast 60 Prozent des Landes wiedererlangt, während weite Teile des Nordwestens sowie die Region Idlib von Rebellen kontrolliert werden.

Bei fast der Hälfte der drei Millionen Bewohner der Region Idlib handelt es sich um Vertriebene aus anderen Landesteilen. Ein bereits im vergangenen September geschlossener Waffenstillstand für die Region wird immer wieder gebrochen. Seit April hat die Assad-Regierung mit russischer Unterstützung die Luft- und Raketenangriffe in der Region Idlib wieder verstärkt.

Der Syrischen Beobachtungsstelle zufolge holten die HTS und verbündete Rebellengruppen am Donnerstag im Norden der Region Hama zur Gegenoffensive gegen Regierungstruppen aus. Bei den Kämpfen seien neben al-Sarut Dutzende weiterer Rebellen getötet worden.

Bei der Offensive der Regierungstruppen seit Ende April wurden der Beobachtungsstelle zufolge fast 170 Kämpfer und 300 Zivilisten getötet. Nach Angaben der Vereinten Nationen mussten 270.000 Menschen wegen der Gewalt ihre Häuser verlassen. Zudem wurden nach UN-Angaben seit Ende April 24 medizinische Einrichtungen von Raketen getroffen.

Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor acht Jahren sind mehr als 370.000 Menschen getötet worden, Millionen weitere wurden vertrieben.

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