Bereits dritte Orca-Attacke auf Teilnehmer der Mallorca-Regatta
Seit Monaten gibt es Berichte über Orca-Attacken vor den Küsten Spaniens und Portugals. Nun wurde ein weiterer Mallorca-Regatta-Teilnehmer angegriffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Erneut wird über eine Orca-Attacke auf einen Mallorca-Regatta-Teilnehmer berichtet.
- Bei dieser hat ein Orca das Steuerruder des Bootes «Tino» zerstört.
- Einige Experten sind derweil überzeugt, dass die Tiere nur spielen wollen.
Teilnehmer der diesjährigen Mallorca-Segelregatta Copa del Rey sind schon zum dritten Mal von Orcas attackiert worden. Das Boot «Tiro» aus Portugal sei vor der Einfahrt in die Strasse von Gibraltar von zwei dieser Meeressäuger angegriffen worden. Das sagte Skipper Nuno Vasco Barreto dem Fachportal «Gaceta Náutica».
Der Vorfall ereignete sich demnach am Freitag vor der südspanischen Küstengemeinde Barbate, wurde aber erst jetzt bekannt. Das dabei zerstörte Steuerruder werde derzeit in Valencia repariert, hiess es. Wie bei den zwei ersten Zwischenfällen wurden das Boot attackiert, als es auf dem Weg nach Mallorca war. Dort sollte es an der Copa del Rey, dem «Königspokal», teilnehmen.
Die Regatta vor der Mittelmeer-Insel beginnt am Samstag. An dem Wettbewerb nimmt in der Regel auch Spaniens König Felipe VI. (55) mit seinem Boot teil.
Seit Monaten häufen sich Berichte über Orca-Attacken vor den Küsten Spaniens und Portugals. Nach Aufzeichnungen der Organisation GT Orca Atlántica (GTOA) ereignen sie sich vor allem an der Strasse von Gibraltar. Dort hatte sich am 11. Juli auch der erste diesjährige Angriff auf einen Teilnehmer der Mallorca-Regatta ereignet.
Die Tiere wollen «nur spielen»
Das Boot «Corsario» wurde dabei erheblich beschädigt. Neun Tage später wurde das Segelboot «Kapote III» Opfer eines solchen Zwischenfalls.
Obwohl stets von «Attacken» die Rede ist, sprechen Forscher lieber von «Interaktionen». Man kenne nämlich den genauen Grund dieser Zwischenfälle nicht. Einige sind davon überzeugt, dass die Tiere, die auch Schwert- oder Killerwale genannt werden, nur spielen wollen. Diese Meinung teilt auch der Präsident der Umweltschutz-Organisation Circe Renaud de Stephanis.
GTOA-Biologe Alfredo López meint derweil, es könne sich auch um die Reaktion auf ein negatives Erlebnis mit einem Schiff handeln. Möglich sei aber auch, dass die hochintelligenten Tiere aus der Familie der Delfine für sich einfach «etwas Neues erfunden» hätten.