Berlin erinnert an den Mauerfall vor 30 Jahren

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Deutschland,

Der 9. November 1989 ist fest im Gedächtnis – bei denen, die dabei waren. Zum Jubiläum wird in der deutschen Hauptstadt nun zurück und nach vorn geblickt.

Mauerfall
Westberliner helfen Ostberlinern am 9. November 1989, die Mauer zu übersteigen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor 30 Jahren fiel die Mauer zwischen West- und Ostdeutschland.
  • Zum Jubiläum sind an historischen Orten unter anderem Lesungen und Gespräche geplant.
  • Höhepunkt der Woche ist eine grosse Bühnenshow am Brandenburger Tor.

Die deutsche Hauptstadt erinnert mit einer Festivalwoche an den Fall der Mauer vor 30 Jahren. Den Auftakt dazu gibt am Montag (17.30 Uhr) Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) auf dem Alexanderplatz.

Dort hatten vor genau 30 Jahren am 4. November 1989 Hunderttausende Ostdeutsche für Meinungsfreiheit und Demokratie demonstriert. Es war wenige Tage vor dem Mauerfall die grösste Massendemonstration in der DDR-Geschichte. Der historische Tag soll am Montagabend mit einer grossen Performance an dem originalen Schauplatz wieder lebendig werden, hiess es.

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Am Tag nach der Öffnung steigen Menschen am 10. November 1989 auf die Berliner Mauer vor dem Brandenburger Tor. - Keystone

Unter dem Motto «7 Tage – 7 Orte» sind bis zum 9. November an authentischen Berliner Orten der friedlichen Revolution Lesungen, Installationen, Zeitzeugen-Gespräche, Info-Pavillons, Filme und Ausstellungen geplant, wie die Kulturprojekte GmbH mitteilte. Sie organisiert im Auftrag des rot-rot-grünen Senats die mehr als 200 Veranstaltungen.

«Sorge um den Erhalt der Demokratie»

Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hatte das dezentrale Konzept damit begründet, dass sich die Lage in Deutschland verändert habe. Aus einstiger Aufbruchstimmung sei Nachdenklichkeit und Sorge um den Erhalt der Demokratie geworden.

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DDR-Grenzsoldaten schauen am 11. November 1989 durch ein Loch, das Jugendliche in die Berliner Mauer gestemmt haben. - Keystone

Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, hat für Montagabend (19.30 Uhr) zu einer Diskussion über die Nachwirkungen der friedlichen Revolution ins Landesparlament geladen.

Zuvor wird Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Brandenburger Tor eine Kunstinstallation präsentieren (etwa 18.30 Uhr). Am Montag wird zudem eine Ausstellung (10.00 Uhr) mit dem Titel «Freiheitslinie U5. Nächster Halt Freiheit?» im U-Bahnhof Schillingstrasse eröffnet.

Bühnenshow am Brandenburger Tor

Höhepunkt der Woche soll dann am Abend des 9. November eine grosse Bühnenshow am Brandenburger Tor sein. Dort wird auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu den Menschen sprechen. Auch eine Rede von Birthler sei vorgesehen.

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Das Brandenburger Tor in Berlin am 25. Jahrestag des Mauerfalls. - Keystone

Steinmeier sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werden an dem Jahrestag zu der zentralen Gedenkveranstaltung (10.30 Uhr) in der Mauer-Gedenkstätte an der Bernauer Strasse erwartet.

App zeigt dreidimensionale Grenze durch Berlin

Entwickelt wurde auch eine App, die einen dreidimensionalen Eindruck der einst knapp 160 Kilometer langen Berliner Grenze zwischen Ost-West vermittelt. Die Kosten des Jubiläumsprogramms hat der Senat mit rund zehn Millionen Euro veranschlagt.

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Nach der Öffnung der Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland reicht ein Berliner zwei ostdeutschen Grenzbeamten seine Hand, während die Grenzbeamten mit hinterm Rücken verschränkten Armen unbewegt stehenbleiben. - Keystone

Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 dauerte die deutsche Teilung mehr als 28 Jahre. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen starben an der Mauer mindestens 140 Menschen durch das DDR-Grenzregime. An einer Studie, wonach an der deutsch-deutschen Grenze mindestens 327 Menschen ums Leben kamen, waren zuletzt Zweifel aufgekommen.

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