Die EU will mit einer neuen Regelung die Namensgebung von veganen Produkten regulieren. Wo Wurst draufsteht, soll auch Tier drin sein.
Sandwich mit Vegan Füllung
Sandwich mit veganer Poulet-Alternative - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU will die Bezeichnung veganer und vegetarischer Fleischalternativen regulieren.
  • Namen wie «Vegane Schnitzel» verwirren die Konsumenten, findet ein EU-Abgeordneter.
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Der EU-Agrarausschuss plant neue Regeln für die Bezeichnung veganer und vegetarischer Ersatzprodukte einzuführen. Sie sollen nicht mehr «Wurst», «Burger» oder «Schnitzel» heissen dürfen.

Das führe die Konsumenten in die Irre, erklärt Eric Andrieu, der zuständige Abgeordnete. Bei dieser Regelung gehe es darum, dass die Verbraucher «wissen, was sie essen».

Vegetarische Diskette als Alternative

Einen Burger könne man auch «Veggie-Disc» nennen, also vegetarische Scheibe oder vegetarische Diskette, so der Abgeordnete.

Kritiker finden die Regelung verkehrt. Die vorgeschlagene Namensgebung hat in den Social Media zu Spott und Häme geführt.

Konsumenten vor Fehlkäufen bewahren

Mit dieser Massnahme wolle man aber auch die Verbraucher vor Fehlkäufen schützen, sagt Andrieu. Eine Umfrage aus Deutschland aus dem Jahr 2015 ergab allerdings, dass gerade mal vier Prozent versehentlich zu einem Ersatzprodukt griffen.

Kaum jemand verwechselt das tierische Produkt mit der pflanzlichen Alternative. Das Label vegan oder vegetarisch prangt meist gut sichtbar auf der Verpackung. Vielmehr ersetzen die Verbraucher ganz bewusst ein tierisches Produkt mit der pflanzlichen Option, ohne selbst vegan zu sein.

Es gibt viele Gründe, mehr pflanzliche statt tierische Lebensmittel zu konsumieren. Beispielsweise der Umwelt oder der Gesundheit zu Liebe, oder um das Tierleid zu verringern. Damit die Fleischalternative schlussendlich im Einkaufskorb landet, muss es aber auch geschmacklich überzeugen.

Tierische Originale dienen der Orientierung

Wie beim Fleisch kommt es auch hier auf die richtige Zubereitung an. Die Ersatzprodukte werden nach ihren tierischen Originalen benannt, um zu verdeutlichen, wonach sie schmecken und wofür sie sich eignen.

Ein veganes Holzfäller-Schnitzel passt gut zu Bratkartoffeln und brauner Sauce. Eine «gepresste Weizen-Diskette mit Sojaproteinen» hingegen lässt wohl jeden Konsumenten zuerst einmal verwirrt zurück.

Schweiz nicht betroffen

Die Schweiz ist von der EU-Regelung nicht direkt betroffen, doch auch hier wird eine ähnliche Diskussion geführt. Der Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF) macht sich für eine stärkere Regulierung stark. Bezeichnungen wie «veganes Schnitzel» sind bis anhin erlaubt.

In den Supermärkten lassen sich allerdings bereits jetzt kreative Namensnennungen finden. Die Migros beispielsweise nennt ihre veganen Fischstäbchen «Knusperstäbchen nach Meeresart».

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«Nau Vegan»

Im Rahmen dieser Serie schreiben die beiden Expertinnen Franziska und Mirjam Walser regelmässig Beiträge zum Thema Veganismus.

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