«Bild»-Vize in Ukraine bombardiert – «Wir hätten tot sein können»

Lou Pflugshaupt
Lou Pflugshaupt

Ukraine,

In der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk wütet der Ukraine-Krieg. Mittendrin ist auch «Bild»-Vize Paul Ronzheimer, der mit seinem Team angegriffen wurde.

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Paul Ronzheimer gerät in Lyssytschansk unter Beschuss. - Instagram / @PaulRonzheimer

Das Wichtigste in Kürze

  • «Bild»-Vize Paul Ronzheimer war mit seinem Team in der ukrainischen Stadt Lyssytschansk.
  • Beim Wegfahren gerieten sie in einen russischen Angriff.
  • Verletzt wurde niemand, aber ein Schuss zerstörte eine Scheibe des Autos.

Eigentlich wollen er und sein Team sich ein Bild von der Lage in der ost-ukrainischen Stadt Lyssytschansk machen. Doch dann landen sie am Mittwoch plötzlich mitten im Kriegs-Geschehen!

Paul Ronzheimer, stellvertretender Chefredaktor der «Bild»-Zeitung, und sein Team waren in der Stadt unterwegs, um mit Zivilisten zu sprechen. Lyssytschansk wurde von der russischen Armee angegriffen – es droht eine Einkesselung.

«Strasse zur Hölle» ist einziger Ausweg

Um aus der Stadt herauszufahren, gibt es nur noch eine Strasse. Aus diesem Grund wird sie von den Russen besonders stark angegriffen. Von den Bewohnern wird diese als «Road to hell» bezeichnet, also «Strasse zur Hölle».

Am Mittag fahren der «Bild»-Reporter und seine zwei Kollegen über diese Strasse und erleben den Krieg hautnah. «Vier Explosionen nur wenige Meter vor uns. Kurz danach weitere Explosionen, unsere Scheibe geht zu Bruch», schreiben sie bei «Bild».

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

Immer wieder hören sie Schüsse, nach einer halben Stunde können sie die Strasse aber unverletzt verlassen. Noch ist nicht klar, wie sie genau angegriffen wurden, aber «definitiv war es sehr knapp», meint Ronzheimer. «Wir wissen, dass wir jetzt auch hätten tot sein können.»

Region im Donbass seit Jahren im Krieg

In Lyssytschansk sahen die Reporter das ganze Leid des Krieges. In der Stadt im Donbass wird bereits seit 2014 gekämpft. Die Stadt ist wichtig für Präsident Wladimir Putin, da er die ganze Region einnehmen möchte.

paul ronzheimer
Bevor Paul Ronzheimer und sein Team angegriffen wurden, war er in Lyssytschansk unterwegs und sprach mit vielen Zivilisten. Auf Twitter postet er ein Bild von Wladimir (73) vor dem zerstörte - Twitter / @ronzheimer

Die Menschen der Stadt erzählen Ronzheimer, dass sie fast den ganzen Tag im Keller leben. Sie haben seit Monaten kaum noch Wasser und Elektrizität. «Was wir in Lyssytschansk sehen, zeigt das ganze Drama des Krieges.»

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