Angesichts der verheerenden Waldbrände im Osten von Bolivien schlagen Forscher Alarm: Die häufig von Brandstiftern gelegten Feuer im Chiquitano-Wald gefährdeten ein einzigartiges Ökosystem, hiess es von der Humboldt-Universität zu Berlin.
Blick auf ein verbranntes Feld im Osten Boliviens. Foto: Gaston Brito/dpa
Blick auf ein verbranntes Feld im Osten Boliviens. Foto: Gaston Brito/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Juli haben die Brände nach Angaben der Wissenschaftler 1,4 Millionen Hektar des Trockenwaldes vernichtet.
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Der Chiquitano sei der weltweit am besten erhaltene tropische Trockenwald und beherberge Tausende Tier- und Pflanzenarten, warnt die Gruppe um Alfredo Romero-Muñoz, der derzeit an der Humboldt-Universität forscht, in der Fachzeitschrift «Science». «Wir verlieren eine einzigartige Wildnis, deren unermesslichen Artenreichtum wir erst zu begreifen beginnen», sagte Co-Autor Martin Jansen vom Senckenberg Forschungsinstitut.

Seit Juli haben die Brände nach Angaben der Wissenschaftler 1,4 Millionen Hektar des Trockenwaldes vernichtet. Zuvor hatte die Regierung des damaligen Präsidenten Evo Morales die Brandrodung in der Region legalisiert, um neue Agrarflächen zu schaffen. «Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, könnte Bolivien bis zum Jahr 2050 beinahe alle seine Wälder und damit eine unschätzbare Biodiversität verlieren, einschliesslich solch symbolträchtiger Spezies wie Jaguar und Tapir», so Romero-Muñoz.

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