Donald Trump verunsichert Schweizer Touristen – wenig Reiselust!

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Im März 2025 reisten rund 26 Prozent weniger Schweizer Touristen in die Vereinigten Staaten als noch im Vorjahr. Schuld daran ist Donald Trump.

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Donald Trump verunsichert Schweizer Touristen. - travelnews / keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Reiselust in Richtung USA scheint bei Europäern zu bröckeln – auch bei Schweizern.
  • Die ersten Zahlen für März zeigen ein deutliches Minus.
  • Was bis vor Kurzem als Traumziel galt, wird aktuell vielerorts links liegen gelassen.

Donald Trump ist zurück im Weissen Haus – und sorgt für Schlagzeilen im Akkord.

Seit seiner Amtseinführung am 20. Januar 2025 zieht der US-Präsident die Daumenschrauben bei der Einreise an. Donald Trump schiebt Migranten reihenweise ab, zündelt im Ukraine-Krieg mit widersprüchlichen Aussagen. Und er nimmt mit der Ankündigung von horrenden Zöllen einen weltweiten Handelskrieg in Kauf.

Die Welt schaut irritiert auf Amerika. Während Politiker und Wirtschaftsbosse fassungslos den Kopf schütteln, stellt sich für viele Reiselustige eine ganz andere Frage: Bleiben die Vereinigten Staaten trotz allem ein Sehnsuchtsziel – oder wird der geplante USA-Trip vorerst auf Eis gelegt?

Effekt von Donald Trump zeigt Wirkung

Seit Donald Trump zum zweiten Mal ins Weisse Haus eingezogen ist, scheint bei Europäern die Reiselust Richtung USA zu bröckeln. Die ersten verlässlichen Zahlen für März zeigen ein deutliches Minus bei den Besucherzahlen – auch aus der Schweiz.

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Fliegen Sie trotz Donald Trump noch in die USA? Die Strassenumfrage aus Zürich. - Travelnews

Gemäss der US-Touristikbehörde reisten im März 26 Prozent weniger Schweizerinnen und Schweizer in die USA als im Vorjahr.

Reist du zurzeit in die USA?

Insgesamt kamen knapp 25'000 Schweizer Reisende auf dem Luft-, Land- oder Seeweg in den USA an. Damit ist die Schweiz nicht allein: Auch aus Deutschland brach der Besucherstrom ein. Mit einem Rückgang von über 28 Prozent, aus Österreich waren es knapp 23 Prozent weniger.

Für ganz Westeuropa verzeichnete die USA im März einen Rückgang von rund 17 Prozent. Auch aus anderen Weltregionen wie Asien, Afrika, Südamerika und der Karibik reisten weniger Menschen in die Vereinigten Staaten. Einzig aus dem Nahen Osten legten die Ankünfte spürbar zu – um 18 Prozent. Osteuropa verzeichnete ein leichtes Plus.

Schon im Februar hatte sich ein Dämpfer angedeutet. Doch damals liessen sich die Zahlen noch mit Sondereffekten wie der verstärkten Reiselust nach Corona erklären.

Reiseveranstalter bleiben gelassen

Trotz des markanten Rückgangs bei den Schweizer Einreisen in die USA zeigen sich die grossen Reiseveranstalter bislang unbeeindruckt. Weder TUI Suisse, Hotelplan, Dertour Suisse noch Knecht Reisen berichten von einer Stornierungswelle oder auffälligen Buchungsrückgängen.

Zwar würden vereinzelt Fragen zur aktuellen Lage gestellt, eine generelle Verunsicherung sei jedoch nicht feststellbar, betonen die Veranstalter. Auch die Airlines Swiss und Edelweiss sprechen von stabiler oder gar leicht steigender Nachfrage.

Dennoch räumt Edelweiss ein, dass sich die zusätzliche Kapazität nicht vollständig absetzen lasse. Neue Kapazitäten sind vorab durch die neue Strecke nach Seattle entstanden.

Donald Trump
San Francisco bleibt ein Sehnsuchtsort – doch 2025 üben sich viele Schweizer Reisende in Zurückhaltung. - Travelnews

Etwas differenzierter zeigt sich die Lage bei neuen Buchungen: Während Knecht Reisen und Dertour Suisse von Zahlen über Vorjahresniveau berichten, meldet Hotelplan eine leicht rückläufige Nachfrage.

Hotelplan führt dies aber primär auf die gestiegenen Preise und nicht auf die Politik von Donald Trump zurück. Allgemein befindet sich die Branche derzeit in einer saisonal bedingten Buchungsflaute – belastbare Prognosen lassen sich daher nur schwer treffen.

Verunsicherung statt Vorfreude in den Reisebüros

Während die grossen Veranstalter noch Entwarnung geben, ist die USA-Krise in vielen Reisebüros längst angekommen.

Das Fazit ist eindeutig: Die USA ist 2025 die grosse Verliererin. Was bis vor Kurzem als Traumziel galt, wird aktuell vielerorts links liegen gelassen.

Larissa Lüthi, stellvertretende Geschäftsleiterin von Mawi Reisen in Frauenfeld, sagt auf Anfrage: «Im USA-Geschäft spüren wir derzeit eine gewisse Verunsicherung.»

In den vergangenen Wochen habe es sogar vereinzelte Annullierungen gegeben – mit direktem Verweis auf die politische Lage.

Hohes Preisniveau kein Ausschlusskriterium

Das hohe Preisniveau hingegen sei für viele kein Ausschlusskriterium, betont sie. Wer sich für die USA entscheide, akzeptiere in der Regel auch die Kosten. «Aber das politische Klima sorgt bei einigen eben doch für einen Rückzieher», so Lüthi.

Ins selbe Horn bläst Evelyn Schäli, Geschäftsführerin des Reisebüros Feriezyt in Sarnen. Sie sagt: «Wir hatten bereits im vergangenen Jahr einige Buchungen für die Sommerferien 2025». Doch bei den Neubuchungen sei nun ein deutlicher Rückgang spürbar.

Kundinnen und Kunden würden beispielsweise einen geplanten Kurztrip nach New York entweder verschieben oder sich für eine alternative Destination entscheiden.

Das hohe Preisniveau spielt dabei laut Schäli keine entscheidende Rolle. «Die Zurückhaltung führen wir klar auf politische Faktoren zurück», so die Geschäftsführerin von Feriezyt.

New York Donald Trump
Die Skyline von Manhattan fasziniert weiterhin – doch einige geplante Städtetrips nach New York werden derzeit auf Eis gelegt. - Travelnews

Aus Graubünden kommen ähnliche Töne: Daniel Amez-Droz Geschäftsführer des Reisebüros Monami in Klosters, spricht von einer «sehr grossen Zurückhaltung» bei USA-Buchungen. Aus seiner Sicht ist sie auf eine Mischung aus politischer Verunsicherung und hohen Preisen zurückzuführen.

«Man hat das Gefühl, dass die Politik – sprich Donald Trump – die Lage nicht beruhigt, sondern eher weiter anheizt. Das verunsichert viele», so Amez-Droz.

Zwar wolle kaum jemand stornieren, doch Nachfragen zur Sicherheitslage häuften sich, «und man merkt: Die Leute sind nicht ganz entspannt.»

Doch es gibt auch Ausnahmen: Einige Reisebüros melden stabile Zahlen – sie bleiben in der Umfrage jedoch klar in der Minderheit.

Kosten spielen eine untergeordnete Rolle

So etwa Alexandra Ragaz, Filialleiterin beim Reisebüro Traveller in Chur: «Die meisten Buchungen haben wir getätigt, als Donald Trump bereits gewählt, aber noch nicht im Amt war», sagt sie. Eine spürbare Zurückhaltung habe sich seither nicht abgezeichnet – «was uns ehrlich gesagt etwas überrascht.»

Auch das Preisniveau scheint für ihre Kundinnen und Kunden bislang kein Hindernis zu sein. «Wer sich einmal für die USA entschieden hat, bucht in der Regel auch – trotz der Kosten», so Ragaz.

Rückkehr von Donald Trump für Tourismus nicht ohne Folgen

Die aktuellen Entwicklungen zeigen: Die Rückkehr von Donald Trump ins Weisse Haus bleibt für den Tourismus nicht ohne Folgen. Während sich die Reiseveranstalter noch gelassen geben, schlägt sich die politische Grosswetterlage zunehmend in den Buchungszahlen kleinerer Reisebüros nieder.

Besonders bei Neubuchungen zeigt sich vielerorts eine offensichtliche Zurückhaltung – nicht wegen der Preise, sondern wegen der Stimmung. Die USA, einst unangefochtenes Traumziel vieler Schweizerinnen und Schweizer, hat für manche an Glanz verloren.

Dass es auch Gegenbeispiele gibt, zeigt: Noch ist nicht alles verloren. Ob sich der Trend nachhaltig verfestigt oder wieder dreht, dürfte davon abhängen, wie sich Amerika in den kommenden Monaten präsentiert. Politisch wie gesellschaftlich.

Und: Ein Blick auf den Kalender relativiert zumindest einen Teil der Rückgänge. Denn während Ostern 2024 in den März fiel, liegt das Ferienhoch dieses Jahr erst im April. Ein statistischer Effekt, der die März-Zahlen zusätzlich beeinflusst haben dürfte.

Hinweis: Dieser Artikel wurde zuerst auf «Travelnews.ch» publiziert.

Kommentare

User #2304 (nicht angemeldet)

Abwechslung, Auch Kanada ist schön ...!!! habe es schon gemacht.....Empfehiung...!!!

User #8839 (nicht angemeldet)

Ich reise sicher nicht in die USA so lange er Präsi ist.

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