Brexit: PSA droht mit Verlagerung der Astra-Produktion
Die britische Autoindustrie bekommt den Brexit schon vor dem Brexit zu spüren. Immer mehr Hersteller weichen in andere EU-Länder aus. Nun droht auch der französische PSA-Konzern, ein britisches Werk zu schliessen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Tauziehen um den Brexit hat der Chef des französischen Peugeot-Herstellers PSA, Carlos Tavares, mit harten Konsequenzen für ein britisches Werk gedroht.
Er wolle zwar das Astra-Nachfolgemodell für die Konzernmarken Opel und Vauxhall in der Fabrik Ellesmere Port bauen, aber bei schlechten Rahmenbedingungen werde er es nicht machen, sagte Tavares der britschen Wirtschaftszeitung «Financial Times» vom Montag. «Wir haben eine Alternative für Ellesmere Port.»
Tavares reagierte offensichtlich auf Ankündigungen, wonach sich die neue britische Regierung unter Premier Boris Johnson darauf einstellt, die EU zum 31. Oktober ohne Abkommen zu verlassen. Das Unternehmen müsse wissen, was im Oktober passiere, beispielsweise bei den Zöllen, forderte Tavares.
PSA mit den Stamm-Marken Peugeot und Citroën hatte im Juni mitgeteilt, dass der neue Astra im Opel-Werk Rüsselsheim gebaut werden soll. Ellesmere Port wäre demnach dann die zweite Fabrik. Die Zeitung berichtete, Tavares habe ein Werk in Südeuropa als möglichen Ersatz für Ellesmere Port ausgewählt, ein Name wurde nicht genannt. Das britische Werk hat dem Blatt zufolge mehr als 1000 Mitarbeiter.
PSA hatte Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall vor zwei Jahren vom US-Autogiganten General Motors übernommen und mit harter Hand saniert.