Der Brexit zeigt sich als kompliziertes Unterfangen. Streit wegen Steuern da, wegen Zöllen dort. Deutsche Verbraucher sehen ihre Konjunktur aber nicht bedroht.
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Nach dem Brexit streiten sich Paris und London um Fischerei-Lizenzen in britischen Hoheitsgewässern. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutsche Verbraucher sehen im Brexit keinen negativen Einfluss auf ihre Konjunktur.
  • Konjunktur und Löhne sind in unserem Nachbarland aktuell im Aufwärtstrend.
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Trotz des Streits um Zölle und Brexit sehen die Verbraucher Deutschland weiter auf einem soliden Wachstumskurs. Wie das Marktforschungsinstitut GfK am Donnerstag mitteilte, legten ihre Erwartungen an die Entwicklung von Konjunktur und Einkommen deutlich zu. Für Oktober prognostiziert die GfK einen leichten Anstieg des Konsumklimas auf 10,6 Punkte.

Die Konjunkturaussichten der Verbraucher legten im September zum zweiten Mal in Folge zu. Mit einem Plus von 4,9 Zählern kletterte der Indikator auf 27,1 Punkte. Damit scheint die bis Juli zu beobachtende etwa halbjährige Talfahrt beendet zu sein. Dieser Optimismus spiegle sich auch in positiven Meldungen des Statistischen Bundesamts sowie vom Arbeitsmarkt, erklärte die GfK.

Anschaffung geht leicht zurück

Die exzellente Lage am Arbeitsmarkt sorgte auch für ein Plus von 5,3 Punkten bei den Einkommenserwartungen auf 57,9 Zähler. Das ist der höchste Wert seit über einem Jahr. Die Voraussetzungen für steigende Löhne und Renten seien gut, erklärten die Marktforscher. Die Konsumenten könnten trotz einer zuletzt gestiegenen Inflationsrate auch real mit spürbaren Einkommenszuwächsen rechnen.

Dennoch ging die Anschaffungsneigung der Verbraucher leicht um 2,3 Zähler auf 52,9 Punkte zurück. Das sei aber nach wie vor hoch, betonten die Konjunkturforscher. Sichere Arbeitsplätze und Planungssicherheit sorgten dafür, dass sich die Verbraucher für neue Anschaffungen auch eher verschulden.

Für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima führt die GfK monatlich rund 2000 Interviews mit Verbrauchern. Die Verbraucherstimmung ist nicht zuletzt deshalb bedeutsam, weil der private Konsum ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist.

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