Der ehemalige Chefberater von Boris Johnson wirft der Regierung Lügen vor. Sie habe die Strategie der Herdenimmunität verfolgt, dies aber nicht zugegeben.
Matt Hanchock
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock. - PRU/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Chefberater Cummings wirft der Johnson-Regierung Lügen vor.
  • Sie habe die Herdenimmunität verfolgt, dies aber verneint.
  • Gesundheitsminister Cummings sagte, immer die Wahrheit gesagt zu haben.
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Der Ex-Chefberaters des britischen Premierministers Boris Johnson kritisiert die Corona-Strategie der Regierung. Gesundheitsminister Matt Hancock hat sich gegen den Vorwurf der Lüge verteidigt. «Ich war immer ehrlich zu den Menschen, in der Öffentlichkeit und im Privaten, jeden Tag» seit Beginn der Pandemie. Dies sagte Hancock am Donnerstag vor dem Parlament.

Ex-Chefberater Dominic Cummings hatte am Vortag bei einer Ausschussanhörung gesagt, Hancock habe wiederholt gelogen.

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Dominic Cummings, Ex-Berater des britischen Premierministers Johnson. Foto: Stefan Rousseau/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Es gebe «mindestens 15 oder 20» Gründe, Hancock zu «feuern», sagte Cummings. Er habe sowohl im Kabinett als auch öffentlich mehrfach gelogen. Der Gesundheitsminister hingegen erhielt am Donnerstag Rückendeckung von Kollegen, darunter Staatssekretär Michael Gove. Hancock habe «einen grossartigen Job» gemacht.

Grossbritannien hätte Herdenimmunität gewollt

Cummings hatte der Regierung am Mittwoch «katastrophale» Versäumnisse in der Corona-Pandemie vorgeworfen. Er hat sich bei seinen Landsleuten für sein eigenes Fehlverhalten in der Krise entschuldigt. «Als die Bevölkerung uns am meisten brauchte, hat die Regierung versagt.»

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Johnson (l.) und Cummings (r.) - AFP/Archiv

Bereits am Wochenende hatte Cummings erklärt, die Regierung habe zu Beginn der Corona-Pandemie sehr wohl eine Politik der «Herdenimmunität» verfolgt. Später habe sie dies aber später bestritten und damit bewusst gelogen.

Cummings, der Ende 2020 seinen Posten als Chefberater räumen musste, hat sich inzwischen zu einem erbitterten Gegner des Premierministers gewandelt. Zwar steht Johnson wegen einiger Affären unter Druck, hat jedoch die Gunst vieler Wähler mit einer erfolgreichen Impfkampagne zurückgewinnen können. Mehr als zwei Drittel der Erwachsenen haben in Grossbritannien mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten.

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