Britischer Premier widerspricht Putin

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Grossbritannien,

Angesichts der Diskussionen um die Freigabe von Langstreckenwaffen für die Ukraine reagiert Britanniens Premierminister unnachgiebig auf Warnungen Russlands.

Keir Starmer
Die britische Regierung um Premier Keir Starmer. (Archivbild) - dpa

Inmitten der angespannten Ukraine-Krise erhöht sich die internationale Diskussion um die Freigabe von Langstreckenwaffen. Insbesondere Britanniens Premierminister Keir Starmer macht deutlich, dass das Vereinigte Königreich die Ukraine in ihrem Recht auf Selbstverteidigung unterstützt.

Gegenüber den Vorwürfen von Russlands Präsident Wladimir Putin, dass eine solche Bewaffnung einer Kriegsbeteiligung der NATO gleichkäme, äusserte er während seiner Reise nach Washington entschieden Widerspruch. «Wir suchen keinen Konflikt mit Russland – das ist nicht im Geringsten unsere Absicht», betonte Starmer laut der «Frankfurter Rundschau».

USA und Grossbritannien diskutieren Waffenfreigabe

Am vergangenen Freitag (13. September) traf sich der britische Premierminister in den Vereinigten Staaten mit US-Präsident Joe Biden zu einer Besprechung. Der Fokus der Diskussion lag auf der anstehenden Waffenfreigabe. Die Vereinigten Staaten signalisierten bereits, dass sie ihre Hilfe für die Ukraine anpassen könnten.

US-Aussenminister Antony Blinken äusserte zudem: «Wir werden nachjustieren, wir werden uns anpassen, wenn es nötig ist, auch im Hinblick auf die Mittel, die der Ukraine zur Verfügung stehen.»

Kontroverse um Waffeneinsätze

Jedoch zeigte sich Grossbritannien in den neuesten Stellungnahmen des Premiers eher vorsichtig, obwohl zuvor das grüne Licht für die freie Waffennutzung gegeben wurde. Die zur Diskussion stehenden Storm-Shadow-Raketen könnten mit ihrer Reichweite von 250 Kilometern weit in russisches Gebiet vordringen.

Einige NATO-Staaten wie Polen drängen daher auf eine Freigabe, während in anderen Ländern, darunter auch Deutschland, Bedenken hinsichtlich einer Eskalation aufkommen. Starmer betonte, dass Russland mit einem Rückzug sofort den Krieg beenden könne.

Russland antwortet mit Ausweisung britischer Diplomaten

Die Aussagen Starmers zogen jedoch eine scharfe Reaktion vonseiten des russischen Staatschefs nach sich. Als Antwort auf Starmers Position wies Russland sechs britische Diplomaten wegen angeblicher Spionagetätigkeiten aus. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB gab an, Dokumente zu besitzen, welche Anzeichen für Spionage und umstürzlerische Aktivitäten vorweisen würden.

Üblicherweise ist das russische Aussenministerium Ansprechpartner für solche Angelegenheiten, jedoch äusserte sich dieses erst nach dem FSB.

Die politischen Spannungen rund um die Ukraine-Krise nehmen also weiter an Intensität zu, und die Debatte um die Freigabe von Langstreckenwaffen bleibt ein zentrales Element. Während verschiedene NATO-Länder unterschiedliche Positionen beziehen, hebt sich Grossbritannien mit seiner deutlichen Unterstützung für die Ukraine in ihrem Recht auf Selbstverteidigung hervor.

Kommentare

User #3838 (nicht angemeldet)

Ich stehe hinter der Ukraine, aber sie kann diesen Krieg niemals gewinnen. Nie. Der Krieg muss aufhören und man muss die Realitäten anerkennen. Ich möchte nicht, dass dieser Planet zerstört wird wegen der Ukraine.

User #2619 (nicht angemeldet)

Seit der Aggression auf die Ukraine lügt Kreml die ganze Zeit, die Nato sei Kriegspartei. Vor ein, zwei Tagen sagt Putin öffentlich, wenn die Nato der Ukraine erlauben sollte, Raketen gegen Ziele auf russischem Gebiet anzugreifen, dann würde die Nato zur Kriegspartei werden! So viel dazu. Nun zum eigentlichen Thema: Wenn die Russen ständig mit iranischen oder sonstigen "fremden" Raketen auf die Ukraine feuern, dann hat die Ukraine erst recht jedes Recht dazu, alle zur Verfügung stehenden Waffen zur Verteidigung einzusetzen, auch gegen militärische Ziele im russischen Hinterland! Das sollte der Westen endlich verstehen und umsetzen! Denn solange wir hier Däumchen drehen, feuert Putin Rakete um Rakete, Drohne um Drohne... ausländischer Herkunft auf die Ukraine ab!

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