Bund will Magnetschwebebahn für Nahverkehr prüfen lassen
Einst als technisches Wunderwerk angepriesen wurde aus der Magnetschwebebahn Transrapid für den Hochgeschwindigkeitsverkehr in Deutschland doch nichts. Nun soll die futuristische Technik offenbar eine neue Chance bekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Bundesverkehrsministerium will mit einer Machbarkeitsstudie den Einsatz von Magnetschwebebahnen im Nahverkehr untersuchen lassen.
Man wollen prüfen, welches technische, wirtschaftliche und ökologische Potenzial die Technologie auch im Vergleich zu anderen Transportmitteln wie U-Bahn, Regionalbahn oder Strassenbahn habe, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Montag in München.
Dabei handele es sich um ein «völlig neues Magnetschwebesystem "Made in Germany"», entwickelt von dem Baukonzern Max Bögl im oberpfälzischen Sengenthal. Die Züge des Transport System Bögl (TBS) fahren bis zu 150 Stundenkilometer schnell, im Tunnel ebenso wie auf Stelzen oder ebenerdig.
Zum Einsatz kommen könnte die Technologie am Münchner Flughafen. Die Flughafen-Betreiber rechnen in den kommenden Jahren mit einer Zunahme der Verkehrsströme auf dem Areal des Airports. Vor diesem Hintergrund wolle man die Mobilität auf dem Gelände verbessern, sagte der Vorstandsvorsitzende Jost Lammers.
Die Firma Bögl war im Industriekonsortium, das einst den Transrapid bauen wollte. Das Projekt scheiterte aber. Der jetzt geplante Zug ist nach Unternehmensangaben auf Strecken von bis zu 50 Kilometer ausgelegt. Geschätzte Kosten: Pro Kilometer Fahrweg zwischen 30 Millionen und 50 Millionen Euro. Seit 2017 gibt es eine Teststrecke in Sengenthal.
Ob der TBS für Städte als Verkehrsmittel praktikabel sein kann, soll die Firma TransportTechnologie-Consult Karlsruhe GmbH herausfinden. Ein Jahr haben die von Scheuer beauftragten Forscher Zeit. Das Geld kommt aus dem Bundeshaushalt. Pro Jahr seien von 2018 bis 2021 je eine Million Euro eingeplant, um die Magnetschwebetechnologie voranzubringen, sagte Scheuer.