Bundesamt erhielt Hinweis zu Tatverdächtigem
Das Bamf erhielt vor der Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt einen Hinweis zum mutmasslichen Täter.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat nach eigenen Angaben vor der Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt einen Hinweis zu dem mutmasslichen Täter erhalten. Der Hinweis sei im Spätsommer letzten Jahres über die Social-Media-Kanäle eingegangen, schrieb das Bamf am Samstag auf der Plattform X.
«Dieser wurde, wie jeder andere der zahlreichen Hinweise auch, ernst genommen.» Da das Bundesamt keine Ermittlungsbehörde sei, sei die hinweisgebende Person, wie in solchen Fällen üblich, direkt an die verantwortlichen Behörden verwiesen worden.
Im Netz kursieren derzeit Screenshots, die Nachrichten einer Person mit Warnungen vor dem mutmasslichen Täter Taleb A. an das Bamf zeigen sollen. Die Echtheit dieser Screenshots war zunächst nicht zu verifizieren.
Hinweise aus Saudi-Arabien
Der Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, sagte am Samstagabend im ZDF-«heute journal», das BKA habe im November 2023 einen Hinweis aus Saudi-Arabien zu dem Mann bekommen. «Hier ist auch ein Verfahren eingeleitet worden. Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat dann auch entsprechende Ermittlungsmassnahmen vorgenommen». Die Sache sei aber unspezifisch gewesen.
«Er hat auch verschiedene Behördenkontakte gehabt, Beleidigungen, auch mal Drohungen ausgesprochen. Er war aber nicht bekannt, was Gewalthandlungen angeht», sagte Münch zu dem Verdächtigen. Diese Dinge müssten aber nochmal überprüft werden, um zu schauen, ob den Sicherheitsbehörden etwas durchgegangen sei.
Untypisches Verhaltensmuster
«Wir haben hier ein völlig untypisches Muster und wir müssen das auch in Ruhe jetzt analysieren». Der mutmassliche Täter Taleb A. stammt aus Saudi-Arabien und war 2006 nach Deutschland gekommen. In sozialen Medien und Interviews erhob er zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden.
Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudische Frauen die aus ihrem Heimatland fliehen an die Öffentlichkeit gegangen war schrieb er später auf seiner Website in englischer und arabischer Sprache: «Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland».