Bundeswehr beendet Hilfseinsatz in Hochwassergebieten
Das Wichtigste in Kürze
- Letzte 86 Soldaten beenden Aufträge - Amtshilfe nicht mehr erforderlich .
Die Arbeitsaufträge der letzten 86 Soldatinnen und Soldaten laufen im Lauf der Woche aus, wie das Verteidigungsministerium am Dienstag in Berlin mitteilte. Weitere Bitten um Amtshilfe aus dem Hochwassergebieten in Westdeutschland lägen zunächst nicht vor.
Die Bundeswehr hatte nach der schweren Naturkatastrophe Mitte Juli zeitweise mehr als 2300 Einsatzkräfte mobilisiert. Unmittelbar nach der Flut halfen Hubschrauber bei der Rettung von Menschen aus überfluteten Siedlungen, danach standen insbesondere Aufräum- und Versorgungseinsätze im Mittelpunkt. So setzte die Bundeswehr unter anderem Pioniere mit Räumpanzern ein, errichtete Behelfsbrücken und versorgte Menschen mit Trinkwasser, Nahrung und Treibstoff.
Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Generalinspekteur Eberhard Zorn bezeichneten den Hilfseinsatz, der parallel zu laufenden Auslandseinsätzen sowie zuletzt auch zu der dramatischen Evakuierungsoperation in Afghanistan stattfand, als «ein Zeichen für die Verlässlichkeit und Professionalität» der Bundeswehr. Den Soldatinnen und Soldaten gebühre dafür Dank.
Wie die Bundeswehr weiter mitteilte, steht sie auch weiterhin für mögliche neue Anfragen auf Amtshilfe durch die Behörden in den Flutgebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bereit. Der eigentliche Kastastrophenhilfeeinsatz aber sei beendet. Die «Grundversorgung» der Bevölkerung werde inzwischen durch zivile Kräfte gewährleistet, erklärte die Streitkräftebasis am Dienstag. Diese übernähmen auch alle anderen verbliebenen Aufgaben.
Demnach hatte die Bundeswehr während ihres annähernd 50-tägigen Einsatzes in der Spitze 2330 Soldatinnen und Soldaten sowie mehr als 300 Fahrzeuge gleichzeitig im Einsatz. Sie betrieb unter anderem auch sieben Satellitenkommunikationsanlagen sowie drei Trinkwasseraufbereitungssysteme. Zudem verteilte sie knapp 2,6 Millionen Liter Kraftstoff und transportierte über 3000 Tonnen Fracht.
Mitte Juli hatte tagelanger extremer Regen schwere Überflutungen an Flüssen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ausgelöst. Insbesondere im rheinland-pfälzischen Ahrtal wurden viele Orte verwüstet, insgesamt starben rund 180 Menschen. Tausende Helfer waren in dem betroffenen Gebieten im Hilfseinsatz, darunter unter anderem auch Kräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks.