Verzweifelte Menschen vor dem Flughafengelände, Strassensperren der Taliban, schwerbewaffnete Soldaten zum Schutz der Evakuierung: Die Situation in der afghanischen Hauptstadt ist kritisch. Und es könnte eine neue Gefahr drohen.
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Britische Soldaten bei einer Patrouille am Flughafen von Kabul, Afghanistan. Foto: Lphot Ben Shread/Mod/PA Media/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundeswehr sieht eine zunehmende Anschlagsgefahr durch IS-Terroristen in der afghanischen Hauptstadt Kabul.
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Man habe Signale aus amerikanischen Quellen, aber auch eigene Erkenntnisse, dass zunehmend potenzielle Selbstmordattentäter der Terrororganisation Islamischer Staat «in die Stadt einsickern», sagte Generalinspekteur Eberhard Zorn am Dienstag in Berlin. Man habe von den Amerikanern bereits in der vergangenen Woche Hinweise darauf bekommen. «Das nimmt jetzt zu.»

Die US-Regierung hatte am Sonntag erstmals öffentlich Sorgen vor einem IS-Anschlag am Flughafen oder in der Umgebung geäussert. «Die Bedrohung ist real, sie ist akut, sie ist anhaltend», sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, im Sender CNN. Man nehme die Warnungen «absolut todernst». Die militant-islamistischen Taliban und der regional aktive Zweig des IS sind verfeindet und haben in der Vergangenheit gegeneinander gekämpft.

Am gestrigen Montag hatte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer die Lage in Kabul als sehr angespannt beschrieben und bestätigt, dass es zunehmend Terrordrohungen gebe. «Wir haben unglaublich viele Flüchtlinge in der Stadt, wir haben eine verschlechterte Versorgungslage, wir haben zunehmend auch Drohungen auch von anderen terroristischen Gruppen», sagte die CDU-Politikerin bei «Bild TV». Weitere Einzelheiten nannte sie nicht.

Am Montagmorgen hatten Unbekannte den Flughafen Kabul angegriffen. An dem Abwehrgefecht war auch die Bundeswehr beteiligt.

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