Burgtheater Wien: Direktorin Karin Bergmann geht
Die künstlerische Direktorin des Wiener Burgtheaters, Karin Bergmann, verlässt im September ihren Posten. Doch was lief gut und was lief schlecht?
Das Wichtigste in Kürze
- Fünf Jahre lang leitete Karin Bergmann als Direktorin das Wiener Burgtheater.
- Dabei gelang ihr, das Theaterhaus aus einer Finanzkrise herauszuführen.
- Doch bei der Frauenquote kann sie nicht punkten.
2014 wurde Karin Bergmann zur künstlerischen Direktorin des Burgtheaters in Wien ernannt. Damit leitete erstmals eine Frau das grösste Sprechtheater im deutschsprachigen Raum. Nach fünf Jahren, ab 1. September, übernimmt nun Martin Kušej die Spitze.
Die österreichische Tageszeitung «Der Standard» hat eine Bilanz erstellt. Dabei wurden Bergmanns Stärken und Schwächen evaluiert.
Wie die Zeitung schreibt, war die Direktorin an jeder Premiere eines neuen Theaterstücks mit dabei und applaudierte kräftig. Dies kam gut an. In Sachen «Integrität und Arbeitseinsatz» sei Bergmann sicher schwer einzuholen
Doch künstlerisch sei das Burgtheater «ins Hintertreffen» geraten. In deutschen Theaterhäusern fänden theaterpolitische Diskussion statt – in Wien nicht.
Auch bei der Frauenquote kann sie nicht punkten. Der Burgtheater-Spielplan sehe aus wie vor zwanzig Jahren: 79 Regisseure und 28 Regisseurinen.
Das Burgtheater hat mehrere ökonomisch schwierige Jahre hinter sich. Am Wiener Burgtheater wurde der grösste Finanzskandal der Theatergeschichte bekannt. Doch Bergmann konnte das Theaterhaus aus seiner schwersten Krise erfolgreich herausführen. Obwohl das Haus einen schweren Imageschaden erlitten hatte, wurde es 2015 zum «Theater des Jahres» ernannt.