Cannabis Light: Italien stellt Legalisierung infrage
Die neue Regierung in Italien wehrt sich gegen die steigende Zahl von Cannabis-Light-Shops und prüft nun die rechtliche Lage.
Das Wichtigste in Kürze
- Die neue Regierung Italiens will die Zahl der Cannabis-Light-Shops einschränken.
- Man befürchtet, dass von der Lightversion der Droge trotzdem eine Gefahr ausgeht.
Im Frühjahr 2017 ist der Vertrieb in Italien legalisiert worden und «Cannabis Light» stark gefragt. Geschäfte, die Produkte wie Cannabis-Blüten, Extrakte und Öle anbieten, sind in ganz Italien entstanden. Gegen diesen Trend wehrt sich jetzt die neue Regierung in Italien.
Familienminister Lorenzo Fontana, Spitzenpolitiker der rechten Lega, will die rechtliche Lage prüfen, auf deren Basis die Cannabis-Shops entstanden sind und deren Zahl einschränken. Er wies darauf hin, dass 25,8 Prozent der Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren in Italien Cannabis konsumieren.
«Wir setzen auf Vorbeugung und auf die Sensibilisierung der Familien. Wir wollen mit den Schulen zusammenzuarbeiten, um den Drogenkonsum zu bekämpfen», schrieb Fontana auf Facebook.
Im Vergleich zum herkömmlichen Cannabis enthält Cannabis Light geringe Mengen des psychoaktiven Stoffs THC. Der maximal zugelassene Anteil beträgt 0,6 Prozent. Dadurch wirkt Cannabis Light nicht als Rauschmittel.
Das sieht Italiens oberster Gesundheitsrat (CSS) aber anders. Die Gefährlichkeit von Cannabis Light könne nicht ausgeschlossen werden, urteilten die CSS-Experten in einem für das Gesundheitsministerium verfassten Dossier, auf das sich Minister Fontana bezieht.
Das Gesundheitsministerium in Rom hatte eine Expertenmeinung über mögliche gesundheitsgefährdende Effekte der Cannabis-Produkte gefordert, die in Shops in ganz Italien angeboten werden. Der CSS empfahl in seinem Schreiben, dass Cannabis Light im Interesse der individuellen und öffentlichen Gesundheit nicht frei verkauft werde.
Der Anbau von Cannabis-Pflanzen war bis vor kurzem in Italien verboten. «Tausenden von Cannabis-Shops, die in den letzten Monaten in ganz Italien entstanden sind, droht die Schliessung», berichtete der Konsumentenschutzverband Codacons.