Continental trennt sich von Autozuliefersparte
Der Reifenhersteller Continental plant, seine schwächelnde Autozuliefersparte abzugeben.
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Der Reifenhersteller und Autozulieferer Continental will sich von seiner schwächelnden Autozuliefersparte trennen. Die Automotive-Sparte unter anderem mit Elektronik, Bremsen und Innenausstattung soll über einen sogenannten reinen Spin-Off an der Börse abgegeben werden, wie der Vorstand um Chef Nikolai Setzer entschied.
Die Hannoveraner hatten im August angekündigt, diesen Schritt zu prüfen und den Konzern damit aufzuspalten. Aufsichtsrat und Hauptversammlung müssen das Vorhaben im kommenden Jahr noch absegnen. Bis Ende 2025 soll der Spin-Off dann abgeschlossen sein.
Sparmassnahmen bei Forschung und Entwicklung
Continental hatte in den vergangenen Jahren schon vor der aktuell schwachen Branchenlage im konjunkturanfälligen Zuliefergeschäft an die Autobauer immer wieder rote Zahlen geschrieben. Derzeit läuft ein rigoroses Sparprogramm, das die jährlichen Kosten ab dem kommendem Jahr um 400 Millionen Euro drücken soll. Dafür kappt die Gruppe in der Verwaltung rund 5400 Stellen.
Darüber hinaus wird bei Forschung und Entwicklung gespart. Insgesamt fallen so 7150 Jobs weg. Das soll die Sparte wieder sicher in die Gewinnzone führen, damit sie auf eigenen Beinen stehen kann und für Investoren attraktiv wird.
Bei einem reinen Spin-Off bekommen die Aktionäre neue Aktien des abzuspaltenden Teils einfach ins Depot gebucht und können dann entscheiden, ob sie dabeibleiben oder Anteile verkaufen. Geld fliesst dem Konzern durch solch ein Verfahren nicht zu.
Abspaltung der grössten Sparte
Vor Jahren schon hatte Continental die Geschäfte um den Antriebsstrang in die Firma Vitesco ausgegliedert und ebenfalls per Spin-Off an die Börse gebracht. Mittlerweile sind die Regensburger unter das Dach des Auto- und Industriezulieferers Schaeffler geschlüpft.
Von Ende September noch knapp 195'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Continental-Konzern waren in der Autozuliefersparte noch fast 96'400 beschäftigt. Der Konzernteil ist der grösste des Dax-Konzerns, das lukrative Reifengeschäft wirft aber den Löwenanteil des Gewinns ab.
Die Vorstandspläne sollen im März 2025 dem Aufsichtsrat vorgelegt werden. Am 25. April muss dann eine Hauptversammlung endgültig zustimmen. «Bis Ende 2025 soll eine schlanke, fokussierte Holdingstruktur entstehen», sagte Continental-Chef Setzer.