Coronavirus: Der grosse Impfstart der Briten in fünf Punkten

Grossbritannien hat im Eiltempo einen Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen und beginnt schon diese Woche. Das Wichtigste zum ersten Impfstart in Europa.

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Der Impfstoff gegen das Coronavirus der Unternehmen Pfizer und Biontech. (Symbolbild) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Corona-Impfstoff von Pfizer und Biontech wurde von Grossbritannien zugelassen.
  • Schon ab dieser Woche soll die Bevölkerung mit dem Stoff versorgt werden.
  • So plant das Land die Impfung von Millionen Bürgerinnen und Bürgern.

Letzte Woche erreichte der Impfstoff von Biontech und Pfizer einen grossen Durchbruch: Grossbritannien hat den Stoff mittels Notfallzulassung offiziell zugelassen. Premier Boris Johnson verkündete sogleich feierlich: Schon diese Woche soll's losgehen.

Coronavirus Boris Johnson
Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, hält ein Fläschchen eines potenziellen Corona-Impfstoffs in der Hand. - dpa

Der mRNA-Impfstoff hat nach Abschluss der dritten Phase eine Wirksamkeit von 95 Prozent und kaum Nebenwirkungen gezeigt. Der Stoff muss zweimal verabreicht werden, um seine Wirksamkeit zu entfalten. 21 Tage nach der ersten Dosis muss der Impfstoff ein weiteres Mal verabreicht werden.

Bereits diese Woche soll der Impfstoff auf der europäischen Insel eintreffen. Damit beginnt Grossbritannien als erstes Land Europas mit der Impfung gegen das Coronavirus. Das Vorgehen ist daher von grossem Interesse.

Wer wird zuerst geimpft?

Als Erstes sollen alle Bewohner von Alters- und Pflegezentren geimpft werden, ebenso wie ihr gesamtes Pflegepersonal. So steht es im Bericht des britischen Department of Health and Social Care.

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Eine Frau in einem Altersheim geht mithilfe eines Rollators. (Symbolbild) - Keystone

Als Zweites werden alle Personen ab 80 Jahren und älter gegen das Coronavirus geimpft. In dieser Kategorie eingeschlossen sind ebenfalls alle Gesundheits- und Sozialarbeiter, welche «an vorderster Front» arbeiten.

Danach geht die Prioritäten-Liste im Fünf-Jahres-Takt weiter nach unten. Soll heissen: Anschliessend kommen die Personen ab 75 Jahren und älter. Die Risikopatienten werden allerdings erst im vierten Anlauf geimpft.

Haben die Briten genug Impfdosen bestellt?

Bei den Bewohnern von Alters- und Pflegezentren und deren Pflegepersonal rechnet man mit insgesamt sechs Millionen Menschen. Das schreibt die britische Zeitung «The Guardian».

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In Deutschland werden nur noch Personen über 60 Jahre mit dem Astrazeneca-Stoff geimpft. (Symbolbild) - Keystone

In der ersten Lieferung des mRNA-Stoffes im Dezember sollen sich laut Gesundheitsminister Matt Hancock zehn Millionen Dosen befinden. Folglich müssen wahrscheinlich viele Personen auf der Prioritäts-Liste bis 2021 warten. Insgesamt hat Grossbritannien allerdings 40 Millionen Dosen bestellt, wobei Stand 2019 rund 66,7 Millionen Menschen im Land leben.

Wo werden die Briten gegen das Coronavirus geimpft?

Laut der Zeitung sollen die Dosen an drei verschiedenen Arten von Veranstaltungsorten abgegeben wird. Zum einen sind das Impfstoffzentren bei Krankenhäusern, zum anderen Massenimpfungszentren bei grossen Orten wie beispielsweise in einem Fussballstadion. Als letzte Variante gebe es noch ganz klassisch Arztpraxen und Apotheken.

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Auf dem Epsom Downs Racecourse sollen in Zukunft Personen auf das Coronavirus getestet werden. - Keystone

Die Massenimpfungszentren werden aktuell aufgestellt. Ein Beispiel für ein solches Zentrum ist das Ashton Gate Stadium, wo normalerweise der Fussballclub Bristol City trainiert. Ein anderer Standort soll die Pferderennbahn Epsom Downs Racecourse in dem Vorort von London Epson werden.

Wer bezahlt für die Tests?

Der National Health Service (NHS) von Grossbritannien stellt die Impfungen kostenlos zur Verfügung. Somit soll die Impfung für möglichst viele Personen zugänglich sein, ungeachtet des persönlichen Einkommens. Das Wegfallen der Kosten animiert zusätzlich mehr Menschen, sich impfen zu lassen.

Wie hoch ist die Impfbereitschaft den Briten?

Das internationale Marktforschungsunternehmen Ispsos hat eine Umfrage zur Corona-Impfbereitschaft weltweit durchgeführt. Grossbritannien gehört laut dem Bericht zu einem der fünf Länder, in denen die Impfbereitschaft besonders hoch ist. Befragt wurden Personen im Alter von 16 bis 74 in 15 verschieden Ländern, darunter auch Deutschland und Australien.

Laut dem Stand von Oktober würden sich 79 Prozent der Befragten gegen das Coronavirus impfen lassen. Zum Vergleich: In der Schweiz waren es Ende September nur 54 Prozent, wie eine Umfrage des Instituts Leewas ergab.

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