Coronavirus Italien: Todeszahlen und Ansteckungen nehmen ab
Die Zahl der Todesopfer ist in Italien am zweiten Tag in Folge gesunken. Es ist ein Hoffnungsschimmer, dass sich der Lockdown endlich auszahlen könnte.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag registrierte Italien zum zweiten Mal in Folge weniger Tote und Infizierte.
- Laut Experten wäre es zu früh von einer «Abflachung der Kurve» zu sprechen.
- Dass der erste Rückgang zwei Wochen nach dem Lockdown kommt, ist jedoch erheblich.
Italien ist das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land: Bei unseren Nachbarn haben sich laut Zahlen der John Hopkins University fast 64'000 Personen angesteckt.
Die Anzahl der Toten stieg gestern Montag auf 6077. Es sind besorgniserregende Zahlen, die uns Tag für Tag aus dem Süden ereilen.
Doch seit dem Wochenende mischt sich in Italien ein erster Hoffnungsschimmer mit in die Fassungslosigkeit: Von Samstagabend auf Sonntagabend ging nämlich die Anzahl der Toten und Neu-Infizierten pro Tag erstmals zurück.
Und der Trend setzte sich auch am Montag fort: Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle stieg von zuvor 59'138 auf 63'927. Das entspricht einem Anstieg von 8 Prozent und ist die prozentual niedrigste Zunahme, seit das Coronavirus Mitte Februar in dem Land ausbrach.
Die Regierung in Rom meldete zudem gestern auch bei der Anzahl Toten einen erneuten Rückgang. Waren es am Sonntagabend noch 651 Opfer, lag die Zahl am Montag mit 602 Toten deutlich tiefer.
Im Vergleich zum zwischenzeitlichen Tiefpunkt der Krise am Samstagabend (793 Tote), ist der Rückgang von 191 Toten noch bedeutender.
Experte: «Brauchen mehr Ergebnisse»
Der Gesundheitsbeamte Silvio Brusaferro warnte jedoch gegenüber der britischen «Daily Mail» von verfrühtem Optimismus.
Er betrachte die Situation sicherlich positiv, so Brusaferro, will aber klarstellen: «Die Verbesserungen sind auf Massnahmen zurückzuführen, die zu Beginn des Monats ergriffen wurden. Und nicht auf Massnahmen der letzten Tage.»
Man brauche mehr aufeinanderfolgende Ergebnisse, um den Trend zu bestätigen, so der Italiener. Die Rückgänge der Toten und Ansteckungsfälle könnten laut Brusaferro nämlich nur vorübergehend sein.
Lockdown hilft gegen Coronavirus
Die Bedeutung der zweiwöchigen Lücke zwischen dem Beginn des landesweiten Lockdowns und der jetzt registrierten Verlangsamung ist jedoch trotzdem erheblich.
Analysten hatten nämlich angegeben, dass es so lange dauern wird, bis sich die Massnahmen der sozialen Isolation in den Daten widerspiegle.
Die Verlangsamung könnte also einen ersten Beweis dafür liefern, dass Sperrmassnahmen dazu beitragen, die oft beschriebene Kurve abzuflachen.
Nun zu behaupten, Italien habe die Wende geschafft, wäre verfrüht. Die Daten aus dem Süden dürften aber anderen schwer betroffenen Ländern, wie etwa auch der Schweiz, sicherlich Hoffnung machen.