Coronavirus: Spanische Stadt Saragossa ist neuer Hotspot
In Spanien stiegen die Coronafälle wieder stark an. Stark verbreitet sich das Coronavirus vor allem in der Stadt Saragossa. Gründe werden viele gefunden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Spanien steigen die Infektionen durch das Coronavirus wieder stark an.
- Besonders in der Stadt Saragossa werden die Zahlen immer höher.
- Die Wohnsituation in der Stadt begünstigt eine schnelle Verbreitung.
In Spanien stiegen die neu gemeldeten Coronafälle in den letzten Wochen stark an. Schon seit letztem Wochenende steht das spanische Festland auf der Risikoliste des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Personen, die aus Spanien in die Schweiz einreisen, müssen hier demnach zehn Tage in Quarantäne.
Besonders stark betroffen vom Coronavirus ist die autonome Gemeinschaft Aragonien mit den drei Provinzen Teruel, Huesca und Saragossa. Letztere gilt als der Hotspot der drei Provinzen. 567 von den 633 gemeldeten Fällen am Sonntag kommen aus Saragossa.
Was läuft in Saragossa in Sachen Coronavirus schief?
Die Antwort auf die Frage, was in der Provinz schief geht lässt sich in der gleichnamigen Stadt finden. Insbesondere das Stadtviertel Las Delicias in Saragossa sorgt für Bedenken. Heimische Experten vermuten im bevölkerungsreichsten Stadtteil das perfekte Umfeld für eine rasche Virus-Ausbreitung.
Ungefähr jeder vierte Corona-Fall in Saragossa stammt aus Las Delicias. Denn nicht nur würden hier viele Menschen wohnen, diese Menschen seien auch «Corona-müde». Regeln bezüglich Maskentragen oder auch die Quarantäne-Pflicht würden nicht eingehalten. Dies berichtet die Lokalzeitung «El Heraldo».
Deshalb haben die Behörden reagiert, Kontrollen werden massiv hochgefahren. In der ganzen Stadt, insbesondere aber in Las Delicias, sollen Polizeipatrouillen die Maskenfplicht durchsetzen, so die Zeitung.
Situation ist «beunruhigend»
Auch müsse man die Einhaltung der Quarantäne besser überwachen. Denn in Las Delicias sind nicht alle in der wirtschaftlichen Lage, zu Hause in Quarantäne zu bleiben. Hier sollen Polizeieinsätze und Sozialarbeiter dazu beitragen, dass die Leute trotzdem in den eigenen vier Wänden bleiben.
Der Regierungspräsident Aragoniens, Javier Lambán, sagte gegenüber dem spanischen Radiosender «Cadena Ser»: «Es ist wie ein perfekter Sturm. Eine grosse Stadt, ein aktives Nachtleben, viele Freizeitangebote und Tausende Saisonarbeiter von den umliegenden Obstplantagen.»
Die Situation in der Region ist gemäss Lambán beunruhigend. Insbesondere die Öffnung der Schulen in den nächsten Wochen sorgt für Bedenken. Doch eine Schliessung komme nicht in Frage, so der Regierungspräsident. Man wolle mit Maskenpflicht und Einschränkungen des öffentlichen Lebens gegen das Coronavirus vorgehen.