Coronavirus: Wer wird in Deutschland als erstes geimpft?
Es dürfte nicht mehr allzu lange dauern, bis der erste Coronavirus Impfstoff in Deutschland gespritzt wird. Unklar ist, wer als erstes dran kommt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Bundesregierung rechnet im ersten Quartal 2021 mit dem Corona-Impfstoff-Einsatz.
- Zu Beginn wird allerdings das Angebot der Nachfrage nicht standhalten können.
- Festgelegt wurde nun, wer bei der Impfung Vorrang haben wird.
Wer soll oder wer darf zuerst geimpft werden, sobald es einen zugelassenen Impfstoff in Deutschland geben wird?
Die Bundesregierung geht frühstens im ersten Quartal 2021 von einem Coronavirus-Impfstoff-Einsatz aus. Zu Beginn wird dieser allerdings nur in geringen Mengen verfügbar sein. Daher sollen Vorranggruppen bereits jetzt definiert werden, wie «Bild» berichtet.
Wissenschaftliche Regierungsberater haben ein 15-seitiges Dokument entworfen, welches unter anderem regelt, wer als Erstes an den Impfstoff kommen soll.
Coronavirus: Risikogruppe ist nicht gleich Risikogruppe
Klar ist, Risikogruppen und Personal aus wichtigen Bereichen wie dem Gesundheitswesen, Sicherheitsbehörden, der Feuerwehr sowie Lehrerpersonen und ErzieherInnen haben Vorrang. Doch Risikogruppe ist nicht gleich Risikogruppe.
«Was das genau heisst, muss man dann mit den verfügbaren Impfdosen abgleichen. Aber das heisst nicht, ‹alle oberhalb von 60› oder ‹alle mit einem oder zwei Risikofaktoren›. Sondern wirklich die Gruppen mit den höchsten Risiken.» So Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats.
Die Versicherung der betroffenen Person wird dabei keine Rolle spielen. So hiess es gegenüber «Bild»: «Auch Menschen, die etwa in Heimen für Obdachlose oder Asylbewerber sehr beengt untergebracht seien, sollten zu den Priorisierten zählen.»
Gemäss den Experten sei allerdings eine detaillierte Empfehlung der Impfkommission jetzt noch nicht möglich. Aktuell geht es lediglich um die «ethischen und rechtlichen Prinzipien».
Was sind die Ziele der Impfung?
Gemäss dem Dokument ist das primäre Ziel der Covid-19-Impfung die Verhinderung schwerer Fälle. An zweiter Stelle steht der Schutz von Personen mit besonders hohem arbeitsbedingtem Risiko. Danach kommt die Verhinderung der Übertragung zum Schutz von besonders verletzlichen Menschen und die Aufrechterhaltung staatlicher Funktionen.
60 bis 70 Prozent der Bevölkerung sollen immun werden
Eine undifferenzierte, allgemeine Impfpflicht wird von den Autoren des Positionspapiers ausgeschlossen. Das Ziel sei es, dass 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung immun werden. Angela Merkel meinte am Sonntag dazu: Wenn 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung immun seien, sei das Virus «mehr oder weniger besiegt.» Dabei spielt es keine Rolle, ob die Immunität durch eine Impfung oder eine durchgestandene Krankheit erzielt wurde.
Aktuell stehen sieben Impfstoffe für eine Zulassung in der EU zur Auswahl. Von mehreren wurde bereits für das Jahr 2020 eine mögliche Auslieferung des Stoffs in Aussicht gestellt.
