Dänemark diskutiert nach Amoklauf über psychisch Kranke

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Dänemark,

Nach dem Amoklauf in Kopenhagen ist eine Debatte über die Behandlung psychisch Kranker in Dänemark losgebrochen.

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Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen legt Blumen am Eingang des Einkaufszentrums Field's nieder. - Sergei Grits/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Amoklauf diskutiert Dänemark über den Umfang mit psychisch kranken Personen.
  • Der Täter soll laut Polizei «in der Psychiatrie bekannt» sein.
  • Am Sonntag soll der 22-Jährige 3 Personen erschossen und mehrere verletzt haben.

Nach dem Amoklauf in Kopenhagen mit drei Toten diskutieren Experten über den Umgang mit psychisch kranken Menschen in Dänemark. Der 22-jährige Verdächtige, der bereits kurz nach der Tat festgenommen wurde, war nach Angaben der Polizei «in der Psychiatrie bekannt». Seine Untersuchungshaft wird er in einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung verbringen.

«Man kann alle möglichen Vermutungen anstellen: War der Täter psychisch krank? War er in der Psychiatrie? Hat er um Hilfe gebeten, ist aber nicht verstanden worden?», sagte Psychiatrie-Professor Poul Videbech von der Universität Kopenhagen am Dienstag im dänischen Fernsehen.

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Drei Personen umarmen sich vor dem Fields-Einkaufszentrum in Kopenhagen. (EPA/Olafur Steinar Rye Gestsson) - Keystone

Um zu verhindern, dass solch eine Tat sich wiederhole, müsse gründlich untersucht werden, was ihr vorausgegangen sei: «Aus Rücksicht auf die Opfer, die Hinterbliebenen – und so gesehen auch auf uns alle – müssen wir das Maximale aus so einer schrecklichen Geschichte lernen», sagte Videbech.

Mehr Angestellte in der Psychiatrie benötigt

Nach Einschätzung der Vorsitzenden der Dänischen Psychiatrischen Gesellschaft, Merete Nordentoft, wären in der Psychiatrie rund ein Drittel mehr Mitarbeiter nötig. «Ich bin einer Meinung mit denjenigen, die da draussen sitzen und denken, dass das System so unter Druck ist, dass solche Dinge passieren können.»

Nach Recherchen des Senders DR soll der mutmassliche Amokläufer vor der Tat versucht haben, eine Krisen-Hotline zu erreichen. Während der Untersuchungshaft soll der geistige Zustand des Verdächtigen untersucht werden.

Details zu seiner Vorgeschichte sind jedoch noch nicht bekannt. Auch das Motiv für die Tat ist noch unklar. Terror soll aber nicht dahinter stecken.

Schütze tötet zwei 17-Jährige

Der 22-jährige Däne soll am Sonntag in dem Einkaufszentrum Field's in Kopenhagen drei Menschen erschossen und vier schwer verletzt haben. Drei weitere Menschen wurden nach Angaben der Polizei wegen Verletzungen durch mögliche Streifschüsse behandelt. Die Todesopfer waren zwei dänische 17-Jährige – ein Junge und ein Mädchen – und ein 47 Jahre alter Russe mit Wohnsitz in Dänemark.

Einer der Teenager hatte in dem Kino gearbeitet, das dem Einkaufszentrum angeschlossen ist. «Mit grosser Trauer müssen wir bestätigen, dass einer unserer jungen Kino-Mitarbeiter sein Leben in der schrecklichen und unbegreiflichen Tragödie am Sonntag verloren hat», teilte der Betreiber Nordisk Film Biografer am Dienstag auf Facebook mit. «Wir sind tief berührt, und unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Angehörigen.»

Die Kollegen des gestorbenen Teenagers bekämen psychologische Hilfe, hiess es in dem Facebook-Post. Alle Kinos des Betreibers im Land waren am Dienstag geschlossen – «aus Respekt für die Opfer, und um die Situation mit unseren Mitarbeitern zu besprechen». Das ganze Einkaufszentrum, in dem sich der Angriff ereignet hatte, bleibt noch mindestens bis kommenden Montag geschlossen.

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