Dänische Firma will mit Hanf an Europas Börse
Eine dänische Firma will mit Hanf an die Börse. 2,8 Millionen Franken Startkapital sollen das ermöglichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein dänisches Unternehmen will die Cannabis-Pflanze an der Börse präsent machen.
- Ziel: Die eigene Produktion damit aufbauen können.
In Dänemark will erstmals in Europa ein auf Cannabis-Öl spezialisiertes Unternehmen an die Börse gehen. Der Schritt an den Kapitalmarkt in Kopenhagen soll der im vergangenen Jahr gegründeten Firma StenoCare umgerechnet 2,5 Millionen Euro in die Kasse spülen.
Damit will das Unternehmen in den Cannabis-Anbau einsteigen. «Wir brauchen unsere eigene Produktion, um die Versorgung Dänemarks und anderer europäischer Märkte sicherzustellen», sagte StenoCare-Chef Thomas Skovlund Schnegelsberg der Nachrichtenagentur Reuters. In Deutschland und anderen Ländern würden Lieferengpässe befürchtet, weil die globalen Produktionskapazitäten nicht ausreichten, um die Nachfrage zu decken. Bislang bezieht StenoCare Cannabis vom kanadischen Hersteller CannTrust.
Erlaubnis zum Import
StenoCare ist das erste dänische Unternehmen, das die Erlaubnis zum Import, zur Herstellung und zum Verkauf von Cannabis-Öl auf dem Heimatmarkt erhalten hat. Seit Anfang des Jahres ist die Produktion und der medizinische Einsatz von Cannabis in Dänemark legal, etwa zur Minderung chronischer Schmerzen bei Multiple-Sklerose-Patienten.
Auch in mehreren anderen europäischen Ländern, darunter Deutschland, Grossbritannien und Italien, sind Cannabisarzneimittel auf Rezept erhältlich. Investoren und Unternehmen sehen ein wachsendes Interesse an Cannabis-Produkten. So teilte Coca Cola diese Woche mit, die Entwicklung des wachsenden Markts mit Marihuana versetzten Getränken genau zu verfolgen.
Die StenoCare-Aktie soll ab dem 26. Oktober gehandelt werden. Gezeichnet werden können die Papiere vom 24. September bis 9. Oktober. Sie werden für 8,80 Kronen (1,18 Euro) angeboten. StenoCare kommt somit auf einen Unternehmenswert von umgerechnet acht Millionen Euro.